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Trotz Airline-Pleiten und Brexit: Jet2 erhöht Kanaren-Kapazität deutlich


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Der britische Billigflieger Jet2 hat angekündigt, mehr Passagiere auf die Kanarischen Inseln bringen zu wollen. Damit stößt die Airline in die Nische, die sich nach verschiedenen Airline-Pleiten ergeben hat. Den stark vom Tourismus abhängigen Kanaren nimmt das zumindest ein wenig den aktuellen Druck. Der Plan kann dennoch scheitern.

Nach der Pleite von Air Berlin und Germania, dem angekündigten Abzug der Kanaren-Basen von Ryanair, dem anhaltenden Taumeln von Norwegian, weiterhin unklaren Brexit-Verhältnissen und zuletzt der Insolvenz von Thomas Cook und seinen Airlines, zeichnen die Kanarischen Inseln ein düsteres Bild. Zu dringend ist der Archipel im Atlantischen Ozean von Reiseveranstaltern und Airlines abhängig. Der Tourismus ist unangefochtener Wirtschaftsmotor der Inseln. In einer Phase mit anhaltend schlechten Nachrichten hat ausgerechnet eine ebenfalls möglicherweise bald vom Brexit betroffene britische Airline ein positives Signal gegeben: Jet2 möchte die Zahl der Sitzplätze auf die Kanaren schrittweise erhöhen.

Jet2 will 2020 bis zu eine Million Menschen auf die Kanaren bringen

Wie Vertreter des Unternehmens mitteilten, wolle man in einem ersten Schritt noch innerhalb des aktuellen Winterflugplans 168.000 weitere Sitzplätze für Flugbewegungen auf die Kanarischen Inseln schaffen. Damit erhöht sich die Kapazität auf bis zu 700.000 Passagiere.

Das hat Jet2 gemeinsam mit der Ministerin für Tourismus, Industrie und Handel der Regierung der Kanarischen Inseln, Yaiza Castilla, vereinbart. Bei einem gemeinsamen Treffen in Madrid sicherte Steve Heapy, Geschäftsführer der Fluglinie, persönlich zu, dass die Airline das Kontingent im Erfolgsfall für den folgenden Sommer-Flugplan ab April 2020 sogar auf bis zu eine Million Sitzplätze erhören möchte.

Damit würde der Billigflieger ein großes Loch in der aktuellen Versorgung der Kanarischen Inseln stopfen. Nach zu vielen schlechten Nachrichten aus der Tourismus-Branche in den vergangenen zwei Jahren war der Druck auf den wichtigsten Wirtschafts-Sektor des Archipels enorm gestiegen.

Jet2 ist auf deutschem Markt aktuell eine kleine Nummer

Auf dem deutschen Markt belebt Jet2 mit dem aktuellen Vorstoß die Konkurrenz allerdings noch nicht. Zwar startet die Airline von Berlin-Schönefeld, Köln und Nürnberg – die Flüge gehen jedoch allesamt nach Großbritannien. Die Kanarischen Inseln werden derzeit nur vom heimischen Markt der britischen Airline angeflogen.


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Dies muss jedoch nicht so bleiben. Jet2 startet aktuell einen größeren Expansionskurs. So werden neben Teneriffa, Lanzarote, Gran Canaria und Fuerteventura künftig auch weitere spanische, portugiesische und türkische Destinationen sowie Zypern vermehrt angeflogen. Sollten die Brexit-Pläne eines Tages berechenbarer werden, könnte der britische Billig-Flieger also auch die Verbindungen aus europäischen Destinationen in andere EU-Länder ausbauen.

Jet2 erhöht Kanaren-Kapazität – Ausbaustufen hängen stark von Nachfrage ab

Für die Kanaren wäre das eine Art Hauptgewinn. Doch auch die aktuelle Ankündigung ist bereits äußerst wertvoll. Die britischen Inseln stellen nach wie vor die meisten Touristen. Durch die EU-Ausstiegspläne Großbritanniens bangen Hotels und Gastronomen weiterhin um ihre Existenz. Dass nun ausgerechnet eine britische Airline ein solch deutliches Zeichen setzt, wird auf den Kanaren entsprechend wohlwollend aufgefasst. Allerdings muss das neue Angebot nun auch von den zunächst hauptsächlich britischen Touristen angenommen werden. Ob die nächste Ausbaustufe kommt, hängt also stark von der Nachfrage ab. Und die dürfte stark an die Folgen eines möglichen Brexits geknüpft sein.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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