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Anzeige gegen Iberia: Ohne Sicherheitsabstand von Madrid nach Gran Canaria


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Flug IB3838 sollte ein wenig Normalität zurück auf die Kanarischen Inseln bringen. Doch die Verbindung zeigte vor allem die Hilflosigkeit der Airlines in der Corona-Krise auf. Als die Iberia-Express-Maschine am Sonntagnachmittag von Madrid nach Gran Canaria abhob, gab es an Bord fast keinen freien Sitzplatz mehr. Abstände wurden missachtet, Beschwerden der Fluggäste ignoriert. Die Guardia Civil zeigte das Unternehmen nun an.

Die kanarische Regierung hat sich am Montagabend öffentlich an die Iberia gewandt, nachdem auf Flug IB3838 aus Sicht der Politik alle Abstandsgebote missachtet worden waren. Zuvor hatten die Verantwortlichen zwei Monate für die Durchsetzung der Abstandsregeln und Ausgangssperren gekämpft. Doch noch bevor Gran Canaria am Montag in Phase eins der Deeskalation überging, verzichtete die spanische Fluggesellschaft darauf, zwischen den Fluggästen durchgehend Plätze freizulassen.

Kein Sicherheitsabstand an Bord nach Gran Canaria – Beschwerden via Twitter

Insbesondere via Twitter hatten sich verschiedene Passagiere noch aus dem Flugzeug heraus über die Bedingungen beschwert. Fotos und Videos aus der Kabine zeigen, dass zwischen den Passagieren kaum Sitze freigelassen wurden. Die Dreier-Sitzreihen sind nahezu komplett belegt. Der laut den Sicherheitsprotokollen empfohlene Sicherheitsabstand zur Prävention von Covid-19 wurde an Bord ignoriert.

Die kanarische Regierung richtete nun offiziell das Wort an die Airline. Diese solle künftig “die Vorschriften einhalten, die eine angemessene Sicherheitstrennung zwischen Passagieren festlegen”.

Schon an Bord hatten Passagiere das Flugpersonal um Erklärung gebeten. Doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten lediglich auf ihren Arbeitgeber verweisen.


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Iberia kommentierte immerhin bei Twitter die Beschwerde einzelner Nutzer: “Hallo, es tut uns leid, Ihre Nachricht zu lesen”, steht da. Und weiter: “Wir möchten Ihnen jedoch versichern, dass wir alle von den Behörden ausgegebenen Sicherheitsvorschriften einhalten”.

Zudem teilte die Fluggesellschaft mit, dass die aktive Flotte täglich gereinigt und desinfiziert würde. Außerdem seien Hepa-Filter an Bord der Maschinen installiert, die Bakterien und Viren zu 99,9 Prozent herausfiltern würden, hieß es weiter.

Demgegenüber steht allerdings das Boletín Oficial del Estado (BOE), das die  landesweit vorgeschriebenen Verhaltensweisen festlegt. Darin heißt es in der seit dem 10. Mai gültigen Aktualisierung unter anderem, es werde “als ausreichend angesehen, der Öffentlichkeit nur 50% der Gesamtkapazität jedes Flugzeugs anzubieten, um eine ordnungsgemäße Trennung zwischen den Passagieren sicherzustellen.”

Iberia fliegt mit fast vollbesetzter Maschine auf die Kanaren – Empörung in der Politik

Aus der Politik gab es binnen kürzester Zeit weitere empörte Reaktionen. So forderte der Minister für öffentliche Arbeiten und Verkehr der kanarischen Regierung, Sebastián Franquis (PSOE), nicht nur “die Fluggesellschaften” auf, die Regeln für Sicherheitsabstände einzuhalten. Er teilte via Twitter gleich noch dem Verkehrsministerium seine “enorme Besorgnis über diese Verstöße” mit. Von dort aus müsse eingegriffen werden, “um sicherzustellen, dass die Fluggesellschaften die festgelegten Gesundheitssicherheitsprotokolle strikt einhalten”.

Die Kongressabgeordnete der Coalición Canaria (CC), Ana Oramas, twitterte, dass sie “das Ministerium auffordern wird, sofort einzugreifen”. Vorkommnisse wie diese seien in der aktuellen Zeit “unzulässig”.

Schon zu Beginn des Alarmzustandes waren Flüge zwischen dem Festland und den Kanarischen Inseln strikt begrenzt worden. Zudem mussten Passagiere die Dringlichkeit ihres Fluges begründen. Für den Tourismus sind die Kanarischen Inseln weiterhin geschlossen.

Guardia Civil zeigt Iberia an

Update: In der Zwischenzeit hat die spanische Guardia Civil offiziell eine Anzeige gegen das Unternehmen eingereicht. Zudem meldeten sich in sozialen Medien mehrere Menschen und wiesen auf ähnliche Fälle bei anderen Flugverbindungen hin. Die Ermittlungen dauern an.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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