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Umweltschützer: Zug auf Gran Canaria wird zu mehr Autos führen


Umweltschützer kritisieren die Planung der neuen Zug-Verbindung auf Gran Canaria. Sie sehen die Nachhaltigkeit konterkariert. Wie sie die These begründen.

Von Juan Martín Lesedauer: 2 Minuten

Die These klingt paradox. Doch Umweltschützer sehen in dem neuen Zug-Projekt auf Gran Canaria eine Gefahr für den Öffentlichen Nahverkehr der Kanaren-Insel. Sollte das Projekt so starten, sei auch der Umweltschutz gefährdet.

Das Bündnis Turcón Ecologistas en Acción argumentiert, dass die Zug-Strecke zwischen Las Palmas de Gran Canaria und Maspalomas andere öffentliche Verkehrsmittel verdränge. Bisherige Bus-Verbindungen würden so geschwächt.

Die Umweltschützer betonen in ihrer Kritik, dass die Unterlagen des Verkehrs-Ministeriums von Gran Canaria “eine Strategie vorschlagen, um zu versuchen, den Zug rentabel zu machen”. Dies gelinge, “indem der Busverkehr eingeschränkt wird”.

Das habe schließlich zur Folge, dass viele aktuelle Nutzer des ÖPNV wieder auf das private Auto ausweichen würden, für das keine Einschränkungen vorgesehen seien.

Gran Canaria: Umweltschützer fordern moderne Bus-Flotte statt Zug-Neubau

Zudem wird kritisiert, dass “alle Ziele, die mit dem neuen Zug erreicht werden sollen, schon jetzt mit Alternativen erreicht werden können”. Dazu bedürfe es lediglich einer “Verstärkung und Modernisierung der Busflotte”, heißt es.

Zudem argumentieren die Umweltschützer, dass für den Bau des Zuges landwirtschaftliche Flächen zweckentfremdet würden. Dies habe Auswirkungen auf die Wirtschaft, die in den vorgelegten Dokumenten nur unzureichend bewertet würden.

Ferner seien die Auswirkungen auf die Umwelt erheblich, da der Zug Konsequenzen für verschiedene Windparks habe – zum Beispiel für den 26-Megawatt-Windpark in der Umgebung von Roque Aguayro.

Umweltschützer wollen Zug auf Gran Canaria stoppen

Außerdem habe das Bündnis nicht ausreichend Zeit gehabt, die Dokumente zu studieren, die im Rahmen der Ausschreibungsfristen veröffentlicht worden waren. Diese Frist müsse daher verlängert werden, fordern die Umweltschützer.

All dies führe zu dem Schluss, dass das Projekt gestoppt oder zumindest neu bewertet werden müsse. Die angesetzten 1,6 Milliarden Euro Baukosten entsprächen einer Berechnung aus dem Jahr 2009. Inzwischen seien die Baukosten deutlich höher zu bewerten.

Zudem werde Kosten für Enteignungen und weitere Preissteigerungen seit der damaligen Bewertung nicht ausrechnend Rechnung getragen. Die Umweltschützer fordern daher eine Neubewertung, die zu dem Schluss kommen müsse, das Projekt zu stoppen.

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Juan Martín ist redaktioneller Mitarbeiter von Teneriffa News. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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