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Angst vor Naturkatastrophe: Vor den Kanaren brennt ein Frachtschiff


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Erneut droht vor der Küste der Kanarischen Inseln ein brennendes Schiff zu sinken. Der britische Frachter ist mit mehr als 42.500 Tonnen Flüssigdünger beladen. Die Crew wurde bereits von Bord gebracht. Verantwortliche rechnen damit, dass das Schiff in Kürze sinken wird. Auch eine riesige Explosion ist möglich.


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Seit rund einer Woche treibt das britische Schiff Cheshire manövrierunfähig im Atlantik umher. Der Massengutfrachter ist mit rund 42.500 Tonnen Ammoniumnitrat beladen. Die Substanz dient unter anderem als Basis für Düngemittel oder Sprengstoffe. Unter bestimmten Umständen, die durch Schweröl oder Schiffsdiesel begünstigt werden können, ist die Ladung hochexplosiv. Entsprechend gefährlich ist die Lage rund 70 Seemeilen südlich von Gran Canaria.

Aufgrund einer Temperaturerhöhung in einem der Frachträume hatte der Kapitän des 190 Meter langen Schiffs um eine Einfahrtgenehmigung in den Hafen von Las Palmas auf Gran Canaria ersucht. Nachdem dort jedoch erst 2015 ein russischer Frachter in Brand geraten war und daraufhin einige Küsten der Kanarischen Inseln verschmutzt wurden, war der Kapitän aufgefordert worden, das Schiff auf dem offenen Meer zu belassen.

Cheshire-Crew nach Explosion auf die Kanaren ausgeflogen

Am vergangenen Wochenende hatte sich dann eine Explosion in einem der Frachträume ereignet. Die 24-köpfige Crew wurde daraufhin mit Rettungshubschraubern von Bord in Richtung Gran Canaria ausgeflogen. Seither ist das brennende Schiff der Strömung ausgesetzt und treibt in südwestliche Richtung.

Während Naturschützer bereits des geladenen Treibstoffs wegen Alarm schlagen, sind Experten insbesondere aufgrund der Ladung besorgt. Derzeit sind mehrere Schlepper damit beschäftigt, das Schiff von außen zu kühlen.

Eine Explosion der gesamten Ladung hätte verheerende Folgen: Im Jahr 1921 waren in Ludwigshafen rund 4500 Tonnen der Substanz explodiert. Die Sprengkraft war seinerzeit verheerend. 561 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben. Die Cheshire hat etwa die zehnfache Menge geladen, weshalb vorbeifahrende Schiffe bereits über Funk gebeten werden, ausreichend Abstand zu halten.

Frachter brennt vor den Kanaren: Sorge vor Havarie oder Explosion

Ein anderes Szenario, das aktuell von Experten diskutiert wird, besagt, dass das Schiff unter der großen Hitze in zwei Teile brechen und sinken könnte. Eine Explosion müsste dabei nicht zwangsläufig entstehen, dafür würde jedoch die gesamt Ladung unverbrannt ins Meer gelangen – mit entsprechenden Folgen für de Atlantik und dessen Bewohner. Die Kanaren gelten als besondere Wal-Heimat – hunderte Wale und Delfine leben in den Gewässern zwischen den Inseln (-> alles zum Whale watching auf Teneriffa).

Zumindest, dass die Cheshire sinken wird, scheint auf den Kanarischen Inseln nicht mehr bezweifelt zu werden: Ein Regierungssprecher gab eine entsprechende Erklärung ab und bekräftigte dabei erneut, dass der Frachter nicht in einen der Häfen geschleppt würde.

Von den Kanaren aus werde die Entwicklung mit großer Sorge beobachtet, hieß es. Wie es in den nächsten Stunden und Tagen konkret weitergeht, ist derzeit jedoch noch unklar. Teneriffa News hält Sie auf dem Laufenden!

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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