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Corona-Krise: Die Wirtschaft der Kanaren liegt am Boden


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Nur ein Viertel der Arbeitnehmer, die aufgrund der Corona-Krise in Kurzarbeit geschickt wurden, ist bisher zurückgekehrt. Mindestens 28.000 Menschen leben inzwischen am Existenzminimum und werden mit einem Noteinkommen unterstützt.

Angaben des Arbeitsministeriums zufolge sind auf den Kanarischen Inseln im Juni gut 51.500 Arbeitnehmer weniger für ERTE gemeldet gewesen. Dabei handelt es sich um das spanische Pendant zur deutschen Kurzarbeit. Mit mehr als 156.000 aktiven ERTE-Fällen bekommen damit weiterhin drei von vier Betroffenen einen Not-Lohn.

Immerhin konnte durch die Maßnahme die negative Entwicklung der bereits katastrophalen Arbeitslosenzahlen abgefedert werden. Es kamen lediglich 640 neue Fälle hinzu, während rund 4300 Neu-Mitglieder in der Sozialversicherung gezählt wurden.

28.000 Menschen auf den Kanaren am Existenzminimum angekommen

Dennoch leben auf den Kanarischen Inseln derzeit mehr als 28.000 Menschen am Existenzminimum. Entsprechend viele Fälle erhalten derzeit ein Noteinkommen. Bei dem Grundeinkommen, das die spanische Regierung im Zuge der Corona-Krise verabschiedet hatte, werden Haushalte je nach Härte des Falls mit 462 bis zu rund 1000 Euro unterstützt. Es handelt sich jedoch nicht um ein bedingungsloses Grundeinkommen, wie es aktuell in mehreren Ländern diskutiert wird.

+++ Alle Informationen zum spanischen Grundeinkommen +++

“Noch nie zuvor hat die autonome Gemeinschaft in so kurzer Zeit ein so hohes Volumen an Anträgen gelöst”, sagte die Ministerin für soziale Rechte der Kanarischen Inseln, Noemí Santana. Die meisten unterstützten Personen leben den Zahlen zufolge auf Gran Canaria und Teneriffa.


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Kanaren-Präsident fordert Crash-Plan und Erweiterung der Kurzarbeit

Der wichtigste Schritt heraus aus der Armut bleibt das Ende der Kurzarbeit. Dies ist aufgrund der vielen Fälle jedoch eng mit der Wiederaufnahme des Tourismus verknüpft. Das zeigt nicht zuletzt der Vergleich mit den ebenfalls stark touristisch geprägten Balearen, die nahezu identische Werte aufweisen.

Experten erwarten allerdings, dass insbesondere die großen Hotels teilweise erst im September wieder öffnen werden. Der Betrieb großer Anlagen ist erst dann wieder rentabel, wenn ein Minimum an Zimmern sicher vergeben ist. Der Tourismus startet jedoch auch aufgrund der geringen Auswahl nur langsam.

Dieses “Henne-Ei-Problem” wird der kanarischen Wirtschaft noch länger einen Dämpfer verpassen. Es überrascht daher nicht, dass der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, am Sonntag vom Staat einen außerordentlichen Crash-Plan für die Erholung des Tourismus auf den Inseln und zudem die Erweiterung des ERTE forderte.

Auch eine Verschuldung des Archipels steht demnach im Raum. Die Kanaren liegen in einem Index der wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus mit 140 Punkten im Vergleich zum Durchschnitt von 100 Punkten an der traurigen Spitze der Betroffenen. In diesem Vergleich geht es sogar den Balearen besser.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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