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Kanaren-Hotels erwarten starken Sommer – aber die Probleme kommen


Die Hotels der Kanarischen Inseln erwarten trotz steigender Preise einen starken Sommer. Urlauber gehen viele der Preiserhöhungen mit. Das zeigen auch die Zahlen des Statistik-Amts. Dennoch erwarten Branchenverbände Probleme im Herbst.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Urlaub auf den Kanarischen Inseln ist bereits teurer geworden. Daten des spanischen nationalen Statistikamts INE zeigen, dass ein Zimmer vor der Pandemie im Durchschnitt 82,60 Euro kostete. Inzwischen liegt der Preis bei etwa 95 Euro. Das ist eine Erhöhung um gut 15 Prozent.

Um die Milliarden-Verluste der vergangenen Jahre auszugleichen, reicht das nicht. Im Gegenteil: Die aktuellen Preiserhöhungen liegen nach Angaben der Tourismus-Allianz “Exceltur” weitaus höher.

“Trotz des Preisanstiegs und der scheinbar höheren Rentabilität, sind die Margen in Wirklichkeit niedriger”, sagt José Luis Zoreda, Vize-President von Exceltur. Entsprechend müssen viele Gastgeber die Mehrkosten aus der eigenen Tasche tragen. Die Gewinne sinken also, was das Gesamtgefüge in eine Schieflage bringt.

Immerhin die Umsätze steigen durch den Effekt. Denn teurere Zimmer ließen das Gesamtvolumen aller Ausgaben durch Touristen im Mai auf mehr als acht Milliarden Euro steigen. Das bedeutete ein Vor-Pandemie-Niveau. Zudem stiegen die Pro-Kopf-Ausgaben von 1028 auf jetzt 1152 Euro. Das kommt einem Plus von gut zwölf Prozent gleich.

Urlaub wird überall teurer, so bleiben Touristen den Kanaren treu

Solang die Margen nicht zu sehr sinken, ziehen die Branchenverbände eine positive Bilanz. Denn bisher herrschte Unsicherheit darüber, ob Touristen steigende Preise annehmen oder den Kanarischen Inseln komplett den Rücken kehren würden. Durch die Preisanstiege in allen Tourismus-Regionen und auch beim Benzin, ist Urlaub jedoch in jeder Form teurer geworden. Das hält die Inseln im Geschäft.

Zoreda wehrt sich vor allem gegen den Vorwurf, die Branche sei ein Treiber der Inflation. Das Gegenteil sei der Fall, heißt es von Exceltur. Dazu bemüht er eine Rechnung: Man sei “Opfer” von höheren Energie- und Rohstoff-Preisen. Und diese würden nicht vollständig an den Kunden weitergegeben. Habe die Inflation bei 10,2 Prozent gelegen, stiegen die Preise für Touristen im Juni nur um durchschnittlich sieben Prozent, sagte Zoreda.


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Energie wird teurer: Hotels zahlen 25 bis 30 Prozent mehr

Die stärksten Preisanstiege seien rund um die Unterkunft entstanden. Die Preise seien mit Blick auf den Vergleichsmonat im Jahr 2019 um 9,2 Prozent gestiegen. Viel mehr sei es der Luftverkehr, der den Inflationseffekt befeuere.

Nach neuen Erhebungen liegen die Mehrausgaben aufgrund der hohen Energieabhängigkeit der Branche bei bis zu 34 Prozent. Das führt je nach Größe und Kategorie der Hotels zu Gesamt-Mehrkosten von 25 bis 30 Prozent.

“Premium-Touristen”: Ausländer geben auf den Kanarischen Inseln mehr Geld aus

Immerhin geben Auslandstouristen aber auch mehr Geld aus. Das Plus von knapp drei Prozent erklären Experten damit, dass Reisende sehr lang auf Urlaub gewartet haben und daher bereitwilliger Geld vor Ort ausgeben.

Diese Aussicht auf “Premium-Touristen” sei es, die viele Hoteliers ermutige. Einher geht, dass in vielen Regionen des Landes die Reservierungen zunehmen. Eine höhere Auslastung und mehr Umsatz vor Ort könne über die schwierige Zeit, in der die Hotel-Branche die Margen verringern müsse, hinweghelfen.

Kanaren: Hotels zittern vor “kompliziertem Herbst”

Der Vize von Exceltur freut sich über die “Reisewut” im Sommer. Gleichzeitig mahnt Zoreda jedoch zu Realismus. “Der Aufstieg im Sommer”, sagt er “wird in einen komplizierten Herbst münden”. Denn zwar liege die Buchungsrate im Herbst um 19 Prozent höher als 2019, gleichzeitig aber auch um die Hälfte unterhalb der des Vorjahres.

Da nämlich zogen Reisen nach der Pandemie endlich wieder an. Und mit sinkendem Gesamtumsatz wird es für viele Betriebe eng, weiterhin über die freiwillige Abgabe des eigenen Gewinns zu rechnen. So gut der Sommer auch läuft, so schwer wird es für die Branche in den Monaten vor der Winter-Hauptsaison.

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Johannes Bornewasser sw klein

Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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