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Wegen Corona: Wirtschaftskrise auf den Kanaren wird drei Jahre andauern


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Es wird drei Jahre dauern, bis sich die Kanaren von der Corona-bedingten Wirtschaftskrise erholt haben. Das teilte der Vizepräsident der Regierung der Kanarischen Inseln mit. Es müssten nun staatliche Mittel eingestrichen werden, um die Haushaltslöcher zu stopfen. Dennoch steht in diesem Jahr wohl ein Teil-Erfolg zu Buche.

Román Rodríguez ist Vizepräsident der regionalen Regierung und zugleich ihr Finanzminister. Der Politier der Coalición Canaria (CC) geht davon aus, dass sich die kanarische Wirtschaft erst im Jahr 2023 wieder auf dem Niveau von 2019 befinden wird. Das teilte Rodríguez am Freitag mit.

Trotz der fehlenden Millionen-Einnahmen unter anderem durch ausbleibenden Tourismus besteht er darauf, dass vorerst “nichts gekürzt wird”. Stattdessen sollten staatliche Mittel dazu beitragen, die Ebbe in den verschiedenen öffentlichen Kassen auszugleichen. Nach Rechnung des Finanzministers sollen dafür rund 900 Millionen Euro aus Madrid überwiesen werden.

Kanaren hoffen auf dreistellige Millionenbeträge aus Brüssel und Madrid

Für Rodríguez stellen sich derzeit die Weichen für die Zukunft des Archipels. Die aktuelle Zeit bringe “neue Herausforderungen für eine neue Ära” mit sich. Die Gemeinschaft der Kanarischen Inseln werde daher ihren Weg beibehalten und die geplanten Investitionen sogar erhöhen statt sie zu senken, da die Gesundheitskrise “schwerwiegende Folgen für das Zusammenleben, das Wohlergehen und die Wirtschaft haben wird”.

Um dem entgegenzuwirken werden die Kanarischen Inseln zusätzliche Posten aktivieren. Dazu gehören beispielsweise der vom Staat bereits genehmigte Überschuss von 389 Millionen Euro im Jahr 2019, der keine Schulden amortisieren, sondern den Inkassoverlust kompensieren soll. Weitere 370 Millionen Euro werden im Zusammenhang mit dem Covid-Entschädigungsfonds in die Kassen gespült. Zudem hofft man vor Ort, dass die rund 500 Millionen Euro, die Madrid den Kanaren aus dem Urteil des Straßenverkehrsabkommens schuldet, bald überwiesen werden. Mit diesen und weiteren Geldern solle die Situation der autonomen Gemeinschaft abgefedert werden.

Rodríguez zeigt sich beim Blick auf den Haushalt – zumindest in Anbetracht der aktuellen Situation – zufrieden: “Dieses Jahr haben wir ihn gerettet”, sagte er und fügte hinzu, dass der Rest “davon abhängt, was der Staat unternimmt”, um direkt darauf auf das Brüsseler Abkommen zu verweisen.


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Kanaren: Haushalt trotz Corona und “vieler Unbekanner” wohl ausgeglichen

Gemeint sind die genehmigten Mittel aus dem eingerichteten EU-Topf. Von dort werden die am schlimmsten getroffenen Staaten mit Milliarden-Investitionen unterstützt. Dadurch wiederum sollen Hunderte Millionen in einzelne Regionen fließen. Die Kanaren erhoffen sich als besonders von den Covid-19-Auswirkungen gebeutelte Region ein entsprechend großes Stück vom Kuchen.

Die Gelder sollen dann in verschiedene Bereiche des öffentlichen Sektors fließen. Profiteure sollen insbesondere die Bereiche Gesundheit, Bildung und soziale Angelegenheiten sein. Sollten sich die Zusagen aus Brüssel und Madrid bewahrheiten und zudem die regionalen Prognosen zutreffen, würden die Kanarischen Inseln sogar ohne Schulden durch das laufende Jahr kommen, sagte Rodríguez.

Grund für allzu große Freude bedeutet dies allerdings noch nicht, da der Finanzminister das kommende Jahr 2021 als “Unbekannte” sieht. Die Variablen seien vielfältig. Dennoch überwiegt derzeit die Freude über das aktuelle Ausgleichsszenario für den laufenden Haushalt.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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