Die Proteste und Demonstrationen gegen geplante Öl-Bohrungen vor den Kanarischen Inseln sind grade erst verstummt. Weniger als ein Jahr danach sollen rund um die Kanaren 109 Öl-Plattformen und diverse Bohrschiffe abgebaut und verschrottet werden, da die Branche unter den niedrigen Öl-Preisen leidet. Erneut spielt dabei Teneriffa eine wichtige Rolle.
Die gesunkene Nachfrage hat die Rohölpreise in den Keller sinken lassen. Begründet ist dies neben Importen auch in immer sparsameren Autos und alternative Energieformen. Aktuell rangiert der Barrel Öl bei unter 50 Dollar. Experten der namhaften Nordea-Markets-Gruppe rechnen inzwischen damit, dass in den kommenden drei Jahren rund ein Drittel der Offshore-Plattformen aus dem Verkehr gezogen und nur zum kleinen Teil durch modernere und effizientere Plattformen ersetzt wird.
Aus diesem Grund sollen rund 200 Öl-Bohreinheiten verschrottet werden. Dabei handelt es sich nach aktueller Betrachtung um 109 Öl-Bohrinseln und diverse Öl-Bohrschiffe. Die Einheiten sollen teilweise im Hafen von Santa Cruz de Tenerife verschrottet werden.
Öl-Industrie stand bereits zur Jahrtausendwende unter Druck
Entwicklungen dieser Art sind für die Branche nicht neu. Bereits rund um die Jahrtausendwende sank die Nachfrage nach Rohöl um etwa ein Viertel, was die Unternehmen bereits damals dazu zwang, die Flotte um Rund 20 Prozent einzukürzen.
Den Anfang der neuerlichen Rückbauwelle sollen nun die teilweise völlig veralteten Plattformen Ensco DS1, DS2, 6000 und 7500 machen. Sie liegen ohnehin bereits im Hafen von Santa Cruz vor Anker. Wie viele Plattformen im Anschluss auf Teneriffa zurückgebaut werden, ist derzeit noch offen. Für die Kanaren könnte im Laufe der kommenden Jahre jedoch ein interessantes Geschäftsmodell daraus entstehen.
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Öl-Bohrinseln werden auf Teneriffa verschrottet
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