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So will Spanien das Warte-Chaos auf Teneriffa beenden – die Insel ist unzufrieden


Wiederholtes Chaos am Flughafen Teneriffa Süd hat für große Diskussionen gesorgt. Jetzt reagiert das Innenministerium. Teneriffa ist weiter unzufrieden.

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 3 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Teneriffas Zoll wird aufgestockt. 32 zusätzliche Beamte sollen dafür sorgen, dass Meldungen über Chaos in internationalen Medien der Vergangenheit angehören. Zuletzt war in Großbritannien sogar von Reisen nach Teneriffa abgeraten worden.

Das Innenministerium hat am Mittwoch angekündigt, ab Montag den Passkontrolldienst am Flughafen Teneriffa Süd mit 32 zusätzlichen Polizisten zu verstärken. Damit soll die Zahl der Einsatzkräfte am Grenzposten von 100 auf 132 steigen. Grundlage ist die Entscheidung des allgemeinen Auswahlverfahrens, durch das sechs Stellen am Flughafen besetzt wurden, sowie der Eintritt von 26 neuen Polizeibeamten. Die Aufnahmefrist wäre am Sonntag ausgelaufen.

Spaniens Regierungsdelegierter auf den Kanaren, Anselmo Pestana, erklärte, dass die zusätzlichen 32 Polizisten den Ablauf der Passkontrollen am Flughafen verbessern würden. Gerade angesichts des aktuellen Tourismusbooms auf dem Archipel und der Bedeutung des Flughafens als Einreisepunkt für Reisende aus Nicht-Schengen-Staaten sei dies notwendig. Teneriffa ist mit der Maßnahme allerdings nicht zufrieden:

Wiederholtes Warte-Chaos am Flughafen Teneriffa

Pestana sagte, dass das Innenministerium wachsam auf alle sicherheitsrelevanten Bedürfnisse der Kanaren achten würde. Auch die Aufrechterhaltung hoher Sicherheitsstandards bei der Ankunft von Touristen hätten höchste Priorität, hieß es.

Teneriffas Insel-Präsidentin Rosa Dávila begrüßte die Maßnahme zwar grundsätzlich, hält jedoch auch das neue Polizeiaufgebot für unzureichend. Dávila sagte, dass der Flughafen vor allem für die Ein- und Ausreise britischer Urlauber eine zentrale Rolle spiele und der Bedarf an Personal deutlich höher sei als die aktuelle Aufstockung.

Mehr Zöllner am Flughafen Teneriffa Süd

Dávila sagte: „Dass die Präsenz der Polizei um 32 Kräfte erhöht wird, ist eine gute Nachricht, weil es die aktuelle Situation etwas entschärfen kann. Aber angesichts der Zahl der Passagiere aus dem Vereinigten Königreich halten wir das für vollkommen unzureichend.“

Die Politikerin erinnerte daran, dass das Cabildo bereits im November 2023 und im Januar dieses Jahres bei Innenminister Fernando Grande-Marlaska auf das Personaldefizit hingewiesen habe. Täglich würden am Süd-Flughafen durchschnittlich 7500 Reisende die Grenze passieren. Dávila kritisierte, dass nur jede vierte Passkontroll-Kabine tatsächlich in Betrieb sei.

Die Präsidentin forderte das Innenministerium und den Flughafenbetreiber Aena auf, gegenseitige Schuldzuweisungen zu beenden und langfristige Lösungen zu erarbeiten. In einem Antwortschreiben an Innenminister Fernando Grande-Marlaska sei darauf hingewiesen worden, dass es Tage mit bis zu 135 Flugbewegungen und mehr als 15.000 Passagieren aus Nicht-Schengen-Staaten gegeben habe.

Warte-Chaos: Kritik an Flughafen Teneriffa Süd

Um diesen Andrang bewältigen zu können, sei eine angemessene Personaldecke unerlässlich, sagte Dávila. Sie forderte, dass sich sowohl Aena als auch das Innenministerium stärker engagieren mögen.

Am Donnerstagmorgen wollen eine Regierungsdelegation, Vertreter Teneriffas und von Aena gemeinsam Lösungen gegen die wiederkehrenden Engpässe bei den Passkontrollen diskutieren, die insbesondere bei mehreren gleichzeitig ankommenden Flügen aus dem Vereinigten Königreich auftreten.

Britische Reisende müssen an der Grenzkontrolle des Airports Teneriffa Süd seit dem Brexit bis zu zwei Stunden warten. Eine Passagierin berichtete zuletzt von „unmenschlichen Bedingungen“ (mehr dazu unten). Sie schilderte, wie eine Menschenmenge stundenlang in der Hitze ausharren musste.

Berichte und Fotos dieser Art wurden auch in britischen Medien veröffentlicht. Sie lösten heftige Kritik aus. Tourismusverbände und Hoteliers auf den Kanaren zeigten sich ob der Zustände empört.

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Über den Autor

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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