Staub weht über das Gelände. Der Grund: Große Muldenkipper werden von riesigen Baggerschaufeln gefüllt. In Granadilla de Abona ist die Arbeit aufgenommen worden. Teneriffa bekommt seine erste Motorsport-Rennstrecke. Wahrscheinlich.
Ohne große Ankündigung ist es im Süden der größten Kanaren-Insel losgegangen. Zahlreiche Gerichtsverfahren und 35 Jahre Planungszeit hat es gedauert, bis die Bagger mit dem Bau der Rennstrecke begonnen haben – und das, obwohl noch vier Verfahren ausstehen.
Die erste Bauphase ist bei größter Diskretion begonnen worden. Man wollte kein großes Aufsehen erzeugen. Immerhin handelt es sich um eines der am stärksten diskutierten Bau-Projekte der Kanarischen Inseln. Und das ist der aktuelle Stand:
Bekommt Teneriffa seine erste Rennstrecke?
Die Rennstrecke und ihre umliegenden Gebäude entstehen auf einer Fläche von rund 650.000 Quadratmetern. Das wichtigste Bauprojekt, der eigentliche Rundkurs, wird eine Länge von 4000 Metern haben. 16 Kurven und eine 800 Meter lange Gerade bilden den Parcours, der als einer von nur wenigen weltweit gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird.
Auf zwölf bis 15 Metern Breite sollen Autos und Motorräder fahren. Die Strecke ist vorerst nicht für die jeweils höchsten Klassen gedacht, wäre jedoch leicht für MotoGP und Formel 1 zu erweitern.
Teneriffas Rennstrecke und die Sorge vor weiteren Unterbrechungen
Das Großprojekt stammt aus einer Zeit, in der überlegt wurde, wie mehr Menschen auf die Kanaren gelockt werden könnten. Inzwischen sind die Inseln ganzjährig gut ausgelastet. Dennoch sollte das Projekt weiter vorangetrieben werden.
In Sorge, erneut durch Klagen oder andere Problemen, wie im Jahr 2017 bei der Insolvenz eines der beauftragten Unternehmen, gestoppt zu werden, wurde nun klammheimlich begonnen.
Die Umwelt-Organisation ATAN hatte zuletzt vieles unternommen, um das Projekt zum Erliegen zu bringen. Und tatsächlich stehen noch die Urteile in vier Gerichtsprozessen aus. Dennoch rollen im Süden Teneriffas bereits die Bagger.
Derzeit wird planiert, damit nach Abschluss aller Prozesse umgehend begonnen werden kann. Ob die Rennstrecke jemals fertiggestellt werden darf, ist zwar noch nicht final geklärt, wer sich in diesen Tagen die Großbaustelle ansieht, bekommt jedoch ein völlig anderes Bild vermittelt.
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Teneriffas Rennstrecke: Bau-Beginn 35 Jahre nach Projektstart
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