“Verantwortungslos”, ist der Begriff, der Blanca Pérez als erstes einfällt. Die Ministerin für Umwelt, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Notfälle auf Teneriffa ist sauer auf eine Gruppe Wanderer. Denn sie haben sich und die Rettungs-Teams in Gefahr gebracht.
Seit Freitagnachmittag gilt eine Vorwarnstufe wegen Starkregen und möglicher Unwetter. Trotzdem haben sich 77 Personen auf den Weg zum Teide-Gipfel gemacht, Teneriffas höchstem Punkt, der zugleich Spaniens höchster Berg ist.
Wegen des schlechten Wetters suchten die Wanderer Schutz in der Bergstation der Teide-Seilbahn. Und von dort aus alarmierten sie den Notruf. Denn erste Betroffene litten bereits unter Symptomem der Höhenkrankheit. Dann begann eine Rettungsaktion, die der Politikerin noch immer die Laune verhagelt.
Rettung am Teide auf Teneriffa
Aufgrund der ersten Anzeichen einer Höhenkrankheit konnten die Wanderer nicht in der Gipfelstation ausharren. Die Rettungstrupps alarmierte daher den Betreiber der Teide-Seilbahn, um über mögliche Rettungsszenarien zu sprechen.
Das Seilbahn-Personal entdeckte einen Zeitpunkt, zu dem der kurzzeitige Betrieb der Seilbahn ohne Lebensgefahr möglich war. Und so konnten 64 Wanderer von der Bergstation aus ins Tal transportiert werden.
13 weitere Betroffene mussten jedoch zu Fuß absteigen, da für sie kein Platz mehr in der Kabine war. Da ein längerer Betrieb für Retter und zu Rettende zu gefährlich war, musste sich die Gruppe trotz der widrigen Bedingungen selbst auf den Weg in Richtung Talstation begeben.
Teide-Wanderer mit schlechter Ausrüstung: “Verantwortungslos”
“Niedrige Temperaturen, Frost und Höhenkrankheit sind Faktoren, die die Unversehrtheit von Personen gefährden”, erklärte Pérez den Grund für den Einsatz. Die Politikerin zeigte ihren Frust darüber, dass immer wieder Wanderer “ohne angemessene Vorbereitung auf den Gipfel aufsteigen. Das ist ein Akt der Verantwortungslosigkeit.”
Pérez sagte, dass die Seilbahn aufgrund des Unwetters ganz bewusst geschlossen wurde. “Glücklicherweise konnten wir sie ohne größere Zwischenfälle evakuieren, aber ich appelliere an die Bevölkerung, sich bewusst zu machen, dass solche Warnungen der Sicherheit dienen.”
Der Teide-Nationalpark sei ein Hochgebirge, an dem insbesondere zu solchen Wettersituationen Frost und äußerst widrige Bedingungen herrschen können. Daher sei es enorm wichtig, die Warnungen ernst zu nehmen und sich bei solchen Wetterbedingungen nicht darüber hinwegzusetzen und wandern zu gehen, schloss die Politikerin.
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Teneriffa: 77 Wanderer wegen Unwetter in Teide-Seilbahnstation gefangen
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