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Teneriffa: Hafen setzt auf Flüssiggas für mehr Umweltschutz


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Weniger Emissionen und Lärm sind das Ziel eines neuen Projekts auf Teneriffa. Der Hafen in Santa Cruz liefert andockenden Schiffen jetzt Strom aus einem Container. Darin befindet sich eine Gas-Turbine. Damit werden die mit Schiffs-Diesel betriebenen Hilfsmotoren der Ozean-Riesen überflüssig.

Es ist ein unscheinbarer blauer Container, wie er hundertfach in einem Hafen anzufinden ist. Doch dieser spezielle Container produziert 808 Kilowatt Strom. Damit könnte er 400 Haushalte versorgen. Er könnte, denn tatsächlich ist die Konstruktion für andockende Schiffe gedacht.

Das von der Europäischen Union geförderte Programm “Core LNGas Hive” gilt in der Branche als zukunftsweisendes System. Es basiert auf einem speziellen Motor, der Energie aus Flüssiggas produziert.

Schiffe produzieren ihren eigenen Strom – und dabei tonnenweise Feinstaub

Normalerweise laufen auf großen Schiffen für die Zeit vor Anker durchgehend kleinere Motoren, um die Energie für den Tagesbedarf zu produzieren. Da auch diese Motoren mit herkömmlichem Schiffs-Diesel angetrieben werden, erzeugen sie Emissionen und Feinstaub. Die neue Flüssiggas-Turbine gilt als deutlich umweltfreundlicher: Bei gleicher Strommenge würden 80 Prozent weniger Feinstaub und 30 Prozent weniger Lärm produziert, erklärte der Vertreter des Herstellers Siemens, Gertu Bidegain, bei der Vorstellung des Systems auf Teneriffa.

Ziel von Hafenbehörde und Hersteller sei es, die Luftqualität um den Hafen herum zu verbessern und den Umweltschutz zu fördern. Dafür sollen nach der Testphase sukzessive alle spanischen Häfen mit den mobilen Generatoren ausgestattet werden. Sobald ein Schiff anlegt, das nicht über einen gastbetriebenen Hilfsmotor verfügt, könne dann die umweltfreundlichere Alternative genutzt werden.

Pilotprojekt auf Teneriffa für mehr Umweltschutz im Hafen

Die Kosten pro Container liegen je nach Ausstattung bei 450.000 bis 500.000 Euro. Vor den enormen Kosten schreckt die Hafenbehörde auch deshalb nicht zurück, da eine neue EU-Richtlinie ab dem 1. Januar 2020 greift. Diese verpflichtet den Betreiber zu mehr Umweltschutz. Die Strom-Generatoren zahlen auf dieses Ziel ein. Und sie wurden für das Pilotprojekt gefördert.

Künftig sollen immer mehr Schiffe während der Zeit im Hafen auf diese Weise mit Strom versorgt werden. Die entstehenden Kosten werden dann auf die Reedereien umverteilt.


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wurde veröffentlicht in: Aktuelles, Santa Cruz, Teneriffa aktuell

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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