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Teneriffa schreibt Rennstrecke für 56 Millionen Euro aus


Innerhalb von 40 Monaten soll die neue Rennstrecke auf Teneriffa entstehen. Das Cabildo träumt davon, eines Tages auch die Formel 1 zu beherbergen. Die Piste hat eine Besonderheit. Umwelt-Aspekte werden hintenangestellt.

Von Juan Martín Lesedauer: 3 Minuten

Für Teneriffas Regierungspräsidenten ist das Projekt “ein großer Schritt nach vorn”. Pedro Martín kommt bei der Präsentation der geplanten Rennstrecke auf Teneriffa ins Schwärmen. Kein Wunder, soll Motorsport doch ein weiteres Standbein im Bereich des Tourismus werden.

Stichworte wie “Nachhaltigkeit” und “Umwelt” suchen Beobachter der Planung unterdessen vergebens. Während die Kanarischen Inseln auf der einen Seite früher als geplant Energie-Selbstversorger werden wollen, schreibt die größte Kanaren-Insel auf der anderen Seite ein 56-Millionen-Euro-Projekt für eine Rennstrecke aus – mit allen Konsequenzen für die Umwelt, wenn Teams und Zuschauer per Flugzeug und auf anderen Wegen zu den Rennen nach Teneriffa strömen.

Der Tenerife Motor Circuit soll innerhalb von 40 Monaten hochgezogen werden. Geplant ist der Bau in drei Abschnitten. Martín spricht von der Kanalisierung der drei tangierten Schluchten mit einem Hochwasser-Schutzplan, den Erdarbeiten samt Installationen mobiler Tribünen und schließlich dem Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke selbst.

Erste Rennen auf Teneriffa in dreieinhalb Jahren möglich

Knapp dreieinhalb Jahre nach Beginn der Arbeiten sollen dann erste Rennen stattfinden können. Auf dem Weg dorthin gibt sich Martín selbst die Hausaufgabe, “beim Reden über den Motor Circuit über mögliche Projekte und die Zukunft zu sprechen. Ich glaube, dass wir in diesem langen Prozess mit vielen Verwaltungsverfahren Schritte unternehmen müssen, um alle Vorschriften einzuhalten.”

Der erste Vizepräsident und Inselrat für Autobahnen, Enrique Arriaga, erinnert unterdessen daran, dass “es viele Schwierigkeiten gab, die auf dem Weg aufgetreten sind”. Dennoch sei er “sehr glücklich, da wir in wenigen Monaten an dieser von Tausenden Fans so geforderten Infrastruktur arbeiten können”.

Autorennen als neuer Wirtschaftsmotor für Teneriffa?

Für Teneriffas Wirtschaft sei der Neubau unterdessen ein großer Gewinn. Martín sieht in dem Projekt “einen Riesenschritt”, da sich Unternehmen für die Arbeiten positionieren könnten, die “in diesem Jahr” starten sollen.


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Konkret sollen sie auf 650.000 Quadratmetern eine Rennstrecke von 4050 Metern Länge bauen. Die Hauptgerade soll rund 800 Meter lang werden und so Höchstgeschwindigkeiten und Überholmanöver ermöglichen.

Geplant sind 16 Kurven, von denen elf nach links und fünf nach rechts zeigen. Die Neigung liege zwischen einem und fünf Prozent, so dass höhere Geschwindigkeiten in den Kurven ermöglicht würden.

Richtung: Teneriffas Rennstrecke soll Besonderheit bekommen

Die Rennstrecke soll eine der wenigen weltweit sein, die gegen den Uhrzeigersinn gefahren werden. Dies mache den Tenerife Motor Circuit zu einem ganz besonderen Ort für Rennfahrer und Motorsport-Fans.

Damit die Teams ausreichend Platz finden, wird die Boxengasse mit rund 72.000 Quadratmetern geplant. Platz finden darin 15 Boxen für Autos oder 45 für Motorräder. Die Infrastruktur drumherum soll Platz für rund 5000 Zuschauer bieten. Zudem wird diesen ein Restaurant und ein Einkaufsbereich geboten.

Rennstrecke auf Teneriffa: Umwelt und Formel 1 werden zunächst ausgeklammert

Während die Politik das Projekt insbesondere als neues wirtschaftliches Standbein sieht, ignorierte sie bewusst ein Rechtsgutachten, das eine Prüfung zur Umweltverträglichkeit empfahl. Das Dokument kommt zu dem Schluss, dass die aktuelle Erklärung aus dem Jahr 2011 durch eine neue ersetzt werden sollte. Doch die handelnden Personen setzten sich darüber hinweg.

Die Rennstrecke auf Teneriffa soll perspektivisch die höchsten Motorsport-Klassen ansprechen. Bei Motorradrennen ist das die Moto-GP und bei Autorennen die Formel 1. Die Rennstrecke ist allerdings zunächst nicht für diese beiden Klassen ausgelegt. Die entsprechende Zertifizierung durch die Verbände FIM und FIA seien jedoch ein Fernziel, hatte Arriaga bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Mehr dazu lesen Sie nachfolgend:

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Teneriffa baut Formel-1-Strecke – zunächst ohne Chance auf die Formel 1
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Juan Martín ist redaktioneller Mitarbeiter von Teneriffa News. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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