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Flughafen Teneriffa-Nord: Los Rodeos – nichts für schwache Nerven


Los Rodeos: Der Name ist Programm. Dieser Kanaren-Airport ist nichts für schwache Nerven! So erlebte ihn eine regelmäßige Passagierin.

Von Leserreporter – Lesedauer: 2 Minuten

Von Leserreporter Marlis Zoschke

Es war unser erster Anflug auf Los Rodeos. Und er war problematisch. Wir landeten schließlich auf Gran Canaria und mussten in eine kleinere Maschine umsteigen. Sie setzte dann sicher auf Teneriffa auf. Später erfuhren wir, dass eine Landung mit einer großen Maschine an diesem Tag zu riskant gewesen wäre.

Nachhaltig besser wurde es nie. Jeder Hin- und Rückflug war ein bisschen wie ein Lotteriespiel. Doch es war bekannt, dass die Eröffnung des neuen Flughafens Teneriffa-Süd bei El Medano nicht mehr lange dauern sollte.

Ich habe Los Rodeos nie von oben gesehen. Bei mehr als 20 Landungen herrschte immer nur grau in grau und es war diesig. Einmal wurde es sogar dem Piloten zu viel. Er wollte die Passagiere wohl beruhigen. Dazu sprach er die Worte: “Meine Damen und Herren, gleich ist alles vorbei.”

Mehrere schwere Flugzeug-Unglücke am Flughafen Teneriffa Nord

Am 3. Dezember 1972 kam dann die erste Horrormeldung: Flugzeugabsturz auf Teneriffa. Wir waren nur zwei Tage vorher zurückgeflogen. Eine Maschine der Spantax stürzte nach dem Start aus etwa 300 Metern Höhe ab.

An Bord befanden sich viele Menschen aus Bayern, die nach einer Kreuzfahrt in die Heimat fliegen wollten. Keiner der 150 Insassen überlebte. Die Identifizierung der Verunglückten dauerte bis März 1973. Dann stand fest: Es war ein Pilotenfehler. Wenn danach alles wieder normal verläuft, versucht man das Schlechte zu vergessen.

Ostern war immer Teneriffa-Urlaub angesagt und wir freuten uns darauf. Doch am 27. März 1977 kam es dann zu dem wohl schlimmsten Flugzeugunfall, den Teneriffa je erlebte: Zwei Jumbos, einer der KLM und einer der Pan-Am, waren beim Start zusammengestoßen.

Bestimmt waren es erfahrene Piloten, denn mir hatte mal einer gesagt, dass für eine Jumbo-Lizenz schon einiges an Flugerfahrung gehöre. Bei der KLM gab es keine Überlebenden, aus der Pan-Am konnten immerhin 61 Personen gerettet werden. Diesmal waren es 583 Tote (mehr dazu unten).

Teneriffas Unglücks-Airport Los Rodeos

Gut eine Woche später landeten wir auf dem Flughafen Teneriffa Nord, Los Rodeos. Unsere Freude hielt sich in Grenzen. Die Start- und Landebahn war repariert worden und alles sah aus wie früher. Doch in Candelaria warteten die Särge auf den Abtransport.

Im November 1978 wurde der neue Flughafen Reina Sofia eröffnet. Allerdings nicht für uns. Denn unser Rückflug ging zu einem anderen Zeitpunkt. Der Flughafen lag in dichtem Nebel, die Atmosphäre war irgendwie anders.

Kaum angekommen, wurde man fast unfreundlich zum Flieger getrieben. Es ging sofort los. Was war hier los? Am Abend hörten wir dann in den Nachrichten: Flugzeugabsturz auf Teneriffa. Wieder gab es keine Überlebenden, dafür jedoch 146 Tote. Innerhalb von acht Jahren waren das 879 Todesopfer.

Unsere Leserreporterin Marlis Zoschke schreibt regelmäßig über ihre Erfahrungen aus vielen Jahrzehnten auf den Kanaren. Weitere Beiträge finden Sie hier. Mehr zum Flugzeugabsturz auf Teneriffa lesen Sie nachfolgend:


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