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Handel auf den Kanaren leidet: Familien haben immer weniger Geld


Die Kaufkraft der kanarischen Bevölkerung hat weiter abgenommen. Die Auswirkungen der vergangenen Monate betreffen zunächst die Familien und dadurch auch den Handel. 724 Unternehmen sind im vergangenen Jahr verschwunden - die meisten von ihnen durch mangelnde Umsätze.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Viele Familien auf den Kanarischen Inseln müssen ihre Ausgaben reduzieren. Experten sehen die Inflation sowie steigende Fixkosten als Begründung für die aktuelle Entwicklung. In der Folge leidet auch der Handel.

Ursprünglich hatte der Handel für das aktuelle Jahr eine positive Prognose ausgegeben. Ein Abebben der Pandemie und damit einhergehende Sicherheit am Arbeitsmarkt sowie die Reaktivierung des Tourismus hatten die Zeichen auf ein erfolgreiches Jahr gestellt. Doch nun kommt es anders.

Steigende Rohöl- und Energiepreise sowie die Inflation haben die Fixkosten vieler Kanarios deutlich erhöht. Einher gehen steigende Kosten für Grundnahrungsmittel. Durch die erhöhten Lebenshaltungskosten sinken die Ausgaben für Konsumgüter, meldet der Einzelhandel.

“Der Konsum ist stark betroffen. Die Verbraucher sind sich der Preise bewusst und schützen ihre Ausgaben”, sagte der Generalsekretär des Kanarischen Verbands der mittleren und großen Einzelhändler (Asodiscan), Alfredo Medina. Laut dem Experten werde 2022 “ein kompliziertes Jahr”.

Handel auf den Kanaren zittert auch vor Krieg in der Ukraine

Das bestätigt auch der Präsident der Föderation der städtischen Gebiete der Kanarischen Inseln (Fauca), Abbas Moujir: “Der Konsum stagniert und ist durch die Ungewissheit zurückgegangen. Das macht sich in den Verkäufen bemerkbar.” Der Verband habe einen Aufschwung erwartet, “der nicht eingetreten ist – obwohl die Umsätze zumindest nicht zurückgegangen sind”, sagte er.

Moujir sagte, der Handel hoffe stark darauf, dass auch die letzten Beschränkungen bald fallen, so dass wieder mehr Touristen auf die Inseln kommen. Durch sie könne der Handel auch da reaktiviert werden, wo es die Einheimischen derzeit nicht können.


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Allerdings sei der Krieg zwischen Russland und der Ukraine eine der großen Unbekannten. Es sei zu erwarten, dass der Rohölpreis auch dadurch weiter steige und somit auch die Zahl der Touristen nicht die Prognosen erreiche. Sie seien jedoch der Schlüssel zum Erfolg. Es sei allerdings “noch zu früh, um genaueres zu sagen”. Diese Unsicherheit “muss aber berücksichtigt werden”, sagte Moujir.

Insolvenzen und Geschäftsaufgaben im Einzelhandel der Kanaren

Wie wichtig die Reaktivierung des Tourismus für die Geschäftsleute ist, zeigt ein Blick auf das Handelsregister. Demnach waren im Januar 2020 noch 9663 Einzelhandelsunternehmen registriert. In diesem Jahr waren es noch 8939 Unternehmen. Damit sind 724 Einzelhändler vom Markt verschwunden.

Einige von ihnen hatten bereits im vergangenen Jahr davor gewarnt, dass sie die aktuelle Situation nicht mehr lange überstehen könnten. Die Zahlen zeigen nun, dass sich der Markt tatsächlich in Schieflage befindet.

Zumindest in den exponierten Lagen sind Neueröffnungen wahrscheinlich. Wie es hingegen in den weniger attraktiven Umgebungen und abgelegeneren Orten ausgeht, wird ebenfalls erst die Zukunft zeigen.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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