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Kanaren: Kellner fordern mehr Respekt ihrer Gäste

Das Gastro-Personal auf den Kanaren bemängelt immer weniger Respekt. Gäste müssen wieder höflicher werden, lautet die Forderung.

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Die Gastronomie auf den Kanarischen Inseln fordert mehr Höflichkeit. Viele Beschäftigte bemängeln Respektlosigkeiten ihrer Gäste. Immer mehr Kellner berichteten, dass sie neben dem alltäglichen Stress zunehmend mit unhöflichem Verhalten konfrontiert seien.

Die aktuelle Entwicklung belastete das Personal hinter der Theke und im Servicebereich spürbar, heißt es. Gewerkschaften berichten von zunehmenden Beschwerden.

Zu den häufigsten Kritikpunkten zählt das Pfeifen, um Aufmerksamkeit zu erregen, sowie die Verwendung herablassender Anreden. Nett gemeinte Ansprachen würden keine Nähe erzeugen, sondern im Gegenteil als Respektlosigkeit gegenüber dem Beruf empfunden. Doch Kritik gibt es auch von der anderen Seite.

Kanaren-Gastronomie fordert mehr Respekt

„Ich bin niemandes Dienstmädchen, ich bin Kellnerin. Und nein, ich komme nicht, nur weil jemand pfeift. Ich bin kein Hund“, beschwerte sich jüngst eine sichtlich verärgerte Servicekraft im kanarischen Fernsehen. Sie schilderte, dass manche Gäste sie während der Arbeit äußerst herablassend behandeln würden.

Der Trend zu immer schnelleren Abläufen in der Gastronomie sei mit daran schuld, dass zunehmend mehr Gäste eine bisher normale Wartezeit inzwischen als zu langsam, manchmal sogar als Faulheit empfinden würden, heißt es seitens der Branchenverbände. Diese erinnern daran, dass oftmals ein Mensch nach einer langen Schicht auf der andere Seite stehe, der möglicherweise seit Tagen keinen freien Tag hatte.

Die Branchenvertreter berichten, dass Höflichkeit und Geduld auch darüber entscheiden würden, wie schnell Gäste bedient würden. Es sei vielleicht nicht korrekt, jedoch völlig menschlich, dass ein Gast, der herablassend agiert, noch einige Minuten länger warten müsse.

Kanaren: Auch Kellner in der Kritik

Auf der anderen Seite berichtet ein Gastronom, dass auch die Suche nach motiviertem Servicepersonal schwieriger geworden sei: „Früher hattest du Mitarbeiter, die richtig Spaß an ihrem Beruf hatten. Da gab es auch nach einer Zwölf-Stunden-Schicht noch ein Lächeln. Heute ist das anders geworden“, sagt ein Bar-Besitzer, der namentlich nicht erwähnt werden möchte.

Sein Mitarbeiter, der das Gespräch mitbekommt, ruft herüber: „Damals war der Lohn auch vergleichsweise fair. Und heute…?“ Die beiden Männer lachen, schnell wird klar, dass die Anmerkung als Spaß verstanden werden soll. Und doch bleibt es für einen Moment entlarvend still, bevor der Chef ergänzt: „Natürlich entscheidet die Professionalität auf der einen Seite über den Ton und das Trinkgeld auf der anderen.“

Es sei und es bleibe ein „Geben und Nehmen. Ich beobachte an manchen Tagen so eine gewisse Verrohung der Sitten auf beiden Seiten. Und trotzdem bleiben Zwischenfälle wirklich die Ausnahme.“

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Über den Autor

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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