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Kanaren: Touristen sollen für Corona-Kontrollen am Flughafen bezahlen


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Auf den Kanaren ist ein Streit um die Kosten für Hygiene-Kontrollen entbrannt. Ein neuer Plan sieht Gesundheitskontrollen für einreisende Touristen vor. Der Flughafenbetreiber Aena will diese an die Airlines weiterleiten. Experten warnen vor steigenden Ticket-Preisen und nehmen die Politik in die Pflicht.

Die erste Nach-Corona-Posse ist eingeleitet: Noch bevor der Tourismus auf die Kanarischen Inseln zurückkehrt, ist ein Streit um die Kosten für Gesundheitskontrollen an den Flughäfen des Archipels entbrannt. Tourismus-Vertreter üben Kritik. Eine Lösung scheint vorerst nicht in Sicht.

Automatische Corona-Kontrollen an den Flughäfen der Kanaren?

Mehr als 80 Prozent der Touristen erreichen die Kanarischen Inseln nach Angaben des Verbands der Fluggesellschaften (ALA) mit dem Flugzeug. An den Flughäfen müssen im Kampf gegen das Corona-Virus entsprechende Gesundheitskontrollen durchgeführt werden. Dies legt nicht zuletzt ein königliches Dekret vom 9. Juni fest. Darin heißt es auch, dass entstehende Kosten, die nicht durch Subventionen oder andere wirtschaftliche Hilfen gedeckt sind, über Flughafengebühren zurückgefordert werden sollen. Diese wiederum werden direkt den Airlines weiterberechnet.

Der Kostenpunkt “Steuern und Gebühren” macht bei einigen Flugreisen mitunter den größten Teil des Preises aus. Darin enthalten sind auch die Kosten, die der Flughafenbetreiber der Fluglinie für die Abfertigung von Maschinen und Passagieren weiterberechnet. Und genau diese müssten nach aktuellem Stand angehoben werden. Dadurch würden die Ticketpreise steigen, was nicht nur den Airlines ein Dorn im Auge ist.

Auch lokale Tourismusverbände schlagen Alarm. Denn Kosten dieser Art könnten schnell in die Höhe steigen, sobald der Tourismus wieder richtig Fahrt aufnimmt. Dann nämlich müssten aller Voraussicht nach teilautomatisierte Lösungen her. Diese wiederum würden starke Anschaffungskosten verursachen, wodurch die Flughafengebühren deutlich steigen müssten.

Kanarische Inseln: Experten sehen Umsatz-Bremse in jeder Art der Ticketpreis-Erhöhung

“In einem touristischen Reiseziel wie den Kanarischen Inseln, das ausschließlich vom Flugverkehr abhängig ist, würde jede Erhöhung der Flugpreise zu einem Rückgang der Besucher-Ankünfte führen, insbesondere in einer Zeit, in der Anreize für die Wiederbelebung des Tourismus geschaffen werden müssen”, warnt beispielsweise der Verband der Hotel- und Tourismusunternehmen (FEHT) von Las Palmas.


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Auch die ALA lehnt diese Maßnahme ab. Dort ging man bereits einen Schritt weiter und forderte die Regierung direkt dazu auf, alle Kosten zu übernehmen, die sich aus Corona-bedingten Kontrollen an den Flughäfen und weiteren Sicherheits- und Hygienemaßnahmen im Kampf gegen Covid-19 ergeben. Eine Erhöhung der Flughafengebühren für Fluggesellschaften sei “eine Beeinträchtigung und eine Bremse für die notwendige Erholung”.

Kanaren-Tourismus: Subventionen “notwendiger denn je”

Der Präsident der ALA, Javier Gándara, hält Subventionen für “notwendiger denn je”. Er kritisierte, dass die Regierung in einer solch ungewissen Zeit “Steine in den Weg der Erholung des Luftfahrtsektors und des Tourismus in Spanien legt”.

Insbesondere die “unterschiedliche Behandlung” sei Gándara ein Dorn im Auge. Dem ALA-Präsidenten zufolge seien für die Schifffahrt nämlich die Hafengebühren von der Exekutiven gesenkt worden. Die Luftfahrt sei hingegen “der Sektor, der am stärksten unter dieser Krise leidet”. Daher hoffe Gándara, dass sich die Regierung diesem Verkehrsträger gegenüber doch noch “ebenso sensibel” zeigen werde.

Kanaren: Kosten-Umlage für Touristen weiter unklar

Über die Höhe einer möglichen Beteiligung gibt es noch keine Informationen. Fest steht, dass Kosten für PCR-Tests in Deutschland auf rund 40 Euro sinken sollen. Wie hoch aber die einzelne Umlage von Wärmebild-Kamera-Systemen oder anderen Maßnahmen auf den Flughäfen ausfallen, war aus bislang Madrid nicht zu hören.

Dort wird derzeit ausschließlich auf das königliche Dekret verwiesen. Ebenso wie der Neustart des Tourismus, scheint also auch die Diskussion um künftige Kosten aus bisher stets vernachlässigten Gesundheitsmaßnahmen erst ganz am Anfang zu stehen.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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