Auf den Kanarischen Inseln ist es während des Alarmzustands zu gleich neun Wal-Strandungen gekommen. Das hat das Zentrum für die Wiederherstellung der Tierwelt (CRFS) in La Tahonilla mitgeteilt. Strandungen kommen insbesondere im Frühjahr häufiger vor. Die Ausgangssperre ist dennoch ein kleiner Teil der Begründung.
Der Alarmzustand hat auch die Tierwelt erreicht. Durch die deutlich zurückgegangenen Aktivitäten auf See, trauen sich die Meeresbewohner zunehmend näher an die Küsten heran. Dort kommen sie dann Gefahren verschiedener Art näher als sonst. So sind in den vergangenen Wochen gleich neun Wale auf den Kanarischen Inseln gestrandet.
Zu den Hauptursachen für Vorfälle dieser Art gehören Kollisionen mit Schiffen, das Verwickeln in Fischernetzen und das Verschlucken von Plastik. Mindestens eine Strandung sei auf je einen dieser Faktoren zurückzuführen, hieß es. Die Inselrätin für Umwelt und Sicherheit, Isabel García, forderte entsprechend Obacht bei der Entsorgung von Handschuhen und Gesichtsmasken. Doch auch darüber hinaus rief die Politikerin zu allgemeinem Umweltschutzbewusstsein auf.
“Obwohl die menschliche Aktivität in den Monaten März und April verringert wurde, beeinflussen die von uns verursachten Bedrohungen weiterhin das Leben der Wale. Während der Quarantänezeit wurden fast ein Dutzend Strandungen registriert, von denen einige natürliche Ursachen hatten, andere aber durch den Menschen verursacht wurden”, sagte García weiter.
Kanaren gelten als Tummelplatz für Wale und Delfine
Doch auch die neue Nähe zu den Küsten wird für einige der Tiere gefährlich. Dort können sie sich schneller in Fischernetzen verfangen und geraten durch den – wenn aktuell auch reduzierten – Bootsverkehr in zusätzliche Gefahr. Im Frühjahr werden allerdings oft mehr Wal-Strandungen registriert als im weiteren Jahresverlauf.
Vor den Kanarischen Inseln sind mehr als 30 verschiedene Wal- und Delfin-Arten heimisch. Insbesondere Grindwale sind viel in den Gewässern vor den Inseln anzutreffen. Zudem gibt es immer wieder Besucher, die auf Reisen zwischen den Inseln hindurch schwimmen. Zu ihnen gehören Blauwale, Buckelwale, Finnwale, Pottwale und sogar Orcas. Das Vorkommen erreicht seinen Scheitelpunkt zwischen Dezember und Mai.
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Neun Wale auf den Kanaren gestrandet
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