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Leichtsinn auf La Palma: Deutscher stirbt bei Nachtwanderung in Sperrgebiet


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Erneut hat ein tragischer Unfall auf den Kanaren ein dramatisches Ende genommen. Die Retter sprechen nach der Bergung eines 60 Jahre alte Deutschen von Leichtsinn. Die Lokalisierung des Verstorbenen und die Rettung seiner Begleiter dauerte die ganze Nacht.

Bereits in der Nacht zu Dienstag hatte eine Wandergruppe den Rettungsdienst von La Palma alarmiert, nachdem ein Teilnehmer gestürzt war. Die drei Deutschen waren zu einer Nachtwanderung in den Nationalpark der Kanaren-Insel aufgebrochen. Dabei war ein 60-Jähriger gestürzt, woraufhin die beiden anderen Wanderer die 112 alarmierten.

Der kanarische Rettungsdienst war bereits vor Ort, als gegen 23.40 Uhr auch die Bergrettung konsultiert wurde. Die Meldung: Auf einem Weg zur Galería de Altaguna soll ein Wanderer einen Unfall erlitten haben und abgestürzt sein. Nun fehle von dem Mann jede Spur.

Mit einem Hubschrauber der Seenotrettung wurden die Bergretter schließlich vom Flughafen Teneriffa-Nord auf die weiter westlich gelegene Insel La Palma ausgeflogen. Dort sollten die erfahrenen Kollegen die Suchaktion unterstützen.

La Palma: Tödlicher Unfall durch Leichtsinn

Auf La Palma angekommen, wurde eine große Rettungsgruppe formiert: Drei Spezialisten der Bergrettung, zwei Mitarbeiter des Nationalparks sowie drei Sanitäter des Roten Kreuzes und zwei Mitarbeiter des Katastrophenschutzes kamen zusammen, um nach den Vermissten zu suchen.

In den frühen Morgenstunden des Dienstag, etwa gegen 2 Uhr, begann schließlich der Aufstieg in das vom Rettungsdienst genannte Gelände. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Wanderweg, der an mehreren Steilhängen vorbei führt und nach zahlreichen Erdrutschen als unsicher eingestuft und daraufhin gesperrt wurde. Bereits am Zugang ist der Weg daher mit einer Barriere versperrt.


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Schon auf dem Weg zum Unfallort meldeten die Retter, dass der Weg durch neue Erdrutsche teilweise verschüttet war. Zudem sei der Boden stellenweise gefährlich aufgelockert gewesen. Dennoch erreichte die Gruppe schließlich den vermeintlichen Unfallort. Dort fanden sie die Betroffenen jedoch nicht wie erhofft vor, weshalb die Suche auf die benachbarte Schluchten von Altaguna und Los Guanches ausgedehnt wurde.

Tödlicher Unfall auf La Palma: Erst ein Rettungshubschrauber findet die Wanderer

Erst ein im Morgengrauen zu Hilfe gebetener Rettungshubschrauber konnte die Wanderer schließlich gegen 7.30 Uhr ausfindig machen. Auch der verunglückte 60-Jährige konnte aus der Luft lokalisiert werden. Der Mann lag rücklings, teilweise mit Wasser bedeckt, am Grund der Schlucht.

Die Retter entschieden, dass ein Rückweg über die gesperrte Wanderroute zu gefährlich sei und flogen daher zunächst die beiden unverletzten Wanderer, eine 58 Jahre alte Frau und einen 60 Jahre alten Mann, aus. Derweil ließen sie sich eine entsprechende Genehmigung zur Bergung des Verstorbenen ausstellen und brachten auch ihn schließlich nach Los Llanos de Aridane.

Wanderunfall auf La Palma: Leichtsinn bringt auch Retter in Gefahr

Nach Angaben der Retter sei nicht nur das Betreten des offensichtlich gesperrten Wanderweges gefährlich gewesen. Hinzu käme, dass keiner der drei Wanderer in dem Gebiet für eine Nachtwanderung ausgebildet gewesen sein soll. Damit fällt der Unfall in die Kategorie Leichtsinn und wäre entsprechend vermeidbar gewesen. Zudem wurden erneut auch Rettungskräfte unnötig in Gefahr gebracht.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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