Dertour hat jegliche Zusammenarbeit mit dem Loro Parque auf Teneriffa beendet. Die letzten Ausflüge über Unternehmen der Gruppe fanden Ende Oktober statt. Seit dem 1. November gibt es keinerlei Kooperationen mehr.
Das deutsche Reise-Unternehmen kündigte am Mittwoch an, ab Ende der Woche jegliche Zusammenarbeit mit Konzernen zu beenden, die Meeressäuger zu Show-Zwecken einsetzen. Damit hat der größte Arbeitgeber Teneriffas keinen Platz mehr im Programm von Dertour.
„Ziel ist es, das Wohlergehen von Walen, Delfinen und anderen Meeressäugern zu schützen und damit ein deutliches Zeichen für einen verantwortungsvollen Tourismus zu setzen“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Dazu gibt es den Hinweis, dass diese neue Richtlinie „gruppenweit“ gelte.
Dertour beendet Zusammenarbeit mit Unternehmen, die Meeressäuger einsetzen
Die Dertour-Gruppe ist international tätig und hat ihren Sitz in Köln. Durch das konzernweite Ende für Kooperationen mit Zoos wie dem Loro Parque, gilt die neue Richtlinie für rund 130 Reiseveranstalter, Reisebüro-Ketten und Buchungsportale. Sie alle gehören unter das Dach des Mutterkonzerns, der die neue Richtlinie ausgab.
Dieser neue Leitfaden verbietet verschiedenartige Ausflüge und Aktionen, die hauptsächlich in touristischen Destinationen angeboten werden: „Die Entscheidung bedeutet unter anderem, dass keine Aktivitäten mehr angeboten werden, bei denen es zu direktem Kontakt zwischen Menschen und Meeressäugern kommt – etwa beim Delfinschwimmen.“
Weiter heißt es, dass „auch Shows, in denen Tiere zu unnatürlichem Verhalten gezwungen werden“ ab November „nicht mehr zum Portfolio“ gehören werden. Dabei handle es sich um „Angebote, bei denen Meeressäuger das Wasser verlassen müssen, wie etwa beim sogenannten ‚Beaching'“. Diese „werden ebenfalls gestrichen“, heißt es.
Damit ist auch eine Kooperation der zu Dertour gehörenden Unternehmen und Buchungsportalen mit dem Loro Parque unmöglich. Dieser bietet Delfin- und Orca-Shows in seinem Zoo in Puerto de la Cruz an.
Loro Parque seit Jahren mit Tierschützern im Clinch
Erst in der vergangenen Woche bekräftigte der Loro Parque sein Interesse an zwei Orcas, die in Frankreich aufgrund eines neuen Tierschutzgesetzes bald nicht mehr auftreten dürfen. Zudem gibt es immer wieder auch Nachwuchs durch die Orcas im Bestand des Parks. Ein Ende seiner Shows mit Meeressäugern ist damit vorerst nicht absehbar.
Immer wieder kommt es zu Streit zwischen dem Loro Parque auf Teneriffa und Tierschützern, die dem Zoo das Ausnutzen von Tieren aus Profitgründen vorwerfen. Der vom Deutschen Wolfgang Kiessling im Jahr 1972 gegründete Loro Parque entgegnet dem, dass man durch die gezielte Zucht viele Arten vor dem Aussterben rette. Orcas und Delfine stehen nicht auf der „Roten Liste“ der bedrohten Arten.
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Loro Parque auf Teneriffa kämpft für zwei neue Orcas![]()

























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Wegen Orcas: Dertour kündigt Zusammenarbeit mit Loro Parque auf Teneriffa
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