Aldi möchte von Gran Canaria aus die Kanarischen Inseln erobern. Damit soll die Expansionsstrategie in Spanien untermauert werden. Auf dem dortigen Markt besitzt der im westdeutschen Essen gegründete Discount-Gigant nach eigenen Angaben aktuell einen Marktanteil von 1,3 Prozent und erreicht damit bis zu 5,6 Millionen spanische Familien.
Die Aldi Supermercados SL plant offenbar, die Logistik über Gran Canaria abzuwickeln. Dreh- und Angelpunkt soll ersten Informationen zufolge die Gemeinde Telde im Osten der Kanaren-Insel sein.
>>> Update: Aldi will an diesen Standorten auf den Kanaren eröffnen <<<
“Wir können die genauen Standorte und die Anzahl der Markt-Eröffnungen noch immer nicht mitteilen. Wir können sagen, dass unser Ziel darin bestehen wird, die maximale Anzahl kanarischer Kunden im Jahr 2022 und den Folgejahren zu erreichen”, zitiert die Inforcasa einen Mitarbeiter.
Der Start auf dem kanarischen Markt wäre die logische Erweiterung der aktuellen Expansionsstrategie in Spanien. Auf den Kanarischen Inseln leben viele Deutsche, die das Unternehmen aus der Heimat kennen. Dort hatten die Albrecht-Brüder die inzwischen in Aldi Nord und Aldi Süd geteilte Marke 1946 gegründet und zu einem der größten Lebensmittel-Discountern der Welt gemacht.
Video: Die erste Aldi-Filiale ist inzwischen zu klein
In Spanien war die Anzahl der Märkte im Jahr 2019 um rund 20 Prozent gesteigert worden. 2021 sind 40 weitere Neueröffnungen geplant. Bis Ende des Jahres sollen rund 6000 Mitarbeitende in 350 Betrieben bei Aldi Supermercados beschäftigt sein.
Für die Kanarischen Inseln bedeutet der Markt-Eintritt einen weiter steigenden Wettbewerb. Marktführer Dinosol schloss das vergangene Jahr mit vier neuen und somit 261 Standorten. Das Unternehmen belegt derzeit rund 30 Prozent der Gewerbefläche auf den Kanaren. Dahinter folgen Mercadona mit 85 Betrieben und etwa 20 Prozent der Fläche sowie Cencosu-Spar mit 189 Betreiben und etwa zehn Prozent der Gewerbefläche.
Diese lässt noch immer Platz für neue Markt-Teilnehmer: Auf den Kanaren liegt die Verkaufsfläche im Lebensmittelsegment pro 1000 Einwohner bei knapp unter 300 Quadratmetern. Das ist weniger als der spanische Landesdurchschnitt, weshalb Experten Aldi Chancen zurechnen, sich auch auf den Kanaren bei Einheimischen zu etablieren. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Wert bei weit mehr als 400 Quadratmetern.
Der deutsche Marktbegleiter Lild folgt übrigens mit 30 Geschäften und knapp 6 Prozent der Gewerbefläche hinter Jesuman (54 Betriebe / 7,8 Prozent der Fläche) auf Rang fünf. Dahinter liegen Carrefour, Unide und El Corte Inglés.
Kanaren: Supermärkte profitieren von Corona, Teile des Handels leiden
Kommentare zu:
Eröffnung wohl 2022: Aldi plant Markt-Einstieg auf den Kanaren
Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.