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Trotz Kanaren-Unwetter: Dürre-Notstand auf Teneriffa bleibt


Die jüngsten Regenfälle haben das Dürre-Problem auf Teneriffa kaum verbessert. Das zeigt die aktuelle Bilanz nach dem Kanaren-Unwetter. Der Notstand bleibt. Touristen gelten nicht als das Problem.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Für die Natur waren die Regenfälle am vergangenen Wochenende Gold wert. Doch in den Stauseen der Kanarischen Inseln kommt kaum etwas von den Wassermassen an. Das zeigt die nun veröffentlichte Bilanz des Wasserversorgers auf Teneriffa.

Die größte Kanaren-Insel Teneriffa kämpft gegen den Dürre-Notstand. Anfang des Jahres wiesen die Rückhaltebecken einen historischen Tiefstand auf. Und auch die Regenfälle zum Ende des Winters konnten daran nur wenig ändern.

Als zum Frühlingsanfang eine Dana, also ein Kaltlufttropfen mit jeder Menge Niederschlag über die Kanaren zog, war überall auf den Inseln zu hören, dass der Regen der Natur gut tue. Zumindest die Stauseen bekamen von den Wassermassen jedoch kaum etwas ab, wie die aktuellen Zahlen zeigen. Und so bleibt der Notstand bestehen.

Trotz Kanaren-Unwetter: Dürre-Notstand auf Teneriffa bleibt

Valentín González ist auf Teneriffa für den Primärsektor zuständig. Der Politiker spricht von “nicht sehr relevanten” Veränderungen bei den Stausee-Pegeln. Insgesamt hätte der Regen grade mal 80.000 Kubikmeter Wasser in die Becken gespült.

Dadurch stünden die Füllstände bei rund zwei Prozent über den Werten von vor dem Regen-Wochenende. Laut González müsse bedacht werden, dass die “23 Stauseen ein Fassungsvermögen von 4,8 Millionen Kubikmetern” haben.

In den vergangenen vier Jahren habe sich ein Trend zu sinkenden Niederschlagsmengen entwickelt. Zudem habe es acht Hitzewellen und zahlreiche Hochtemperatur-Episoden – auch außerhalb des Sommers – gegeben. Dazu sei die Zahl der Sonnenstunden um etwa zehn Prozent und die durchschnittliche Lufttemperatur um etwa 0,5 Grad Celsius gestiegen. In den mittleren Lagen nahmen sie sogar um etwa ein Grad zu.


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Neben diesen, die Wasserversorgung beeinflussenden Entwicklungen, sei auch die Wasser-Nachfrage deutlich gestiegen. Im ersten Halbjahr stieg der Wasserverbrauch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent. Entsprechend müsse über zusätzliche Möglichkeiten nachgedacht werden, die Wasserreserven aufzustocken.

So viel Wasser wird auf Teneriffa verbraucht

Pro Jahr werden auf Teneriffa etwa 200 Kubik-Hektoliter Wasser verbraucht. Davon gehen rund 87 an die Landwirtschaft, 71 in den städtischen Verbrauch und 21 an den Tourismus. Die Differenz von ebenfalls 21 Kubikhektolitern entsteht unter anderem durch Verluste, beispielsweise aufgrund von Lecks in Versorgungsleitungen.

Der stellvertretende Präsident der Kanarischen Inseln, Lope Afonso, sagte, dass “der Wassermangel nicht die Schuld der Hotels” sei. Denn: “Der Verbrauch ist dort nicht gestiegen.” Viel mehr sei “das Problem im Wesentlichen die anhaltende Dürre.”

Afonso sagte, dass “viele Hotels über eigene Entsalzungsanlagen verfügen”. Zudem würden sie sich für einen verantwortungsvollen Konsum einsetzen. Daher müsse sich mit den Themen der Dürre und der Lecks auseinandergesetzt werden.

Gegen die Dürre plant die Regierung der kanarischen Inseln den Einsatz mobiler Entsalzungsanlagen. Die Lecks müssen zudem vom Versorger abgedichtet werden. bei all dem helfe der Wassernotstand der Politik. Laut Afonso bereite sie sich auf einen “sehr komplizierten” Sommer vor.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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