Von Marlis Zoschke
Es gibt Giftspinnen auf Teneriffa. Und es gibt Skorpione in der Küstenregion von Santa Cruz. Das ist inzwischen über die Grenzen der größten Kanaren-Insel hinaus bekannt. Die Tiere leben unter Steinen, sind nur etwa drei Zentimeter groß und sollen harmlos sein. Medien in Deutschland berichteten zuletzt viel darüber.
Auch der Skorpion gehört zu den Spinnentieren. Die gefährlichen Giftspinnen sind die Europäische Schwarze Witwe und die Schwarze Violinspinne. Die Bisse dieser beiden Exemplare können schwere Hautläsionen (Flecken, Beulen, Geschwüre) und eine Erkrankung hervorrufen.
Doch die marode Kanalisation birgt viel größere Gefahren für Inselbewohner und Touristen. Es ist annähernd unvorstellbar, dass täglich 57 Millionen Liter ungeklärtes Abwasser ins Meer eingeleitet werden – und das nur von Teneriffa aus. Es soll nur fünf Kläranlagen geben – und sie alle sind mehr oder weniger überlastet.
Das Abwasser-Problem von Teneriffa
Es ist fraglich, ob diese Kläranlagen überhaupt mal – den Vorschriften entsprechend, damit sie auch Kläranlage genannt werden konnten – funktioniert haben. Hier wurde wohl nur halbherzig gearbeitet und es fehlte sicher von Anfang an qualifiziertes und gut ausgebildetes Personal.
Die Größe einer Kläranlage muss immer so geplant werden, dass sie erweitert werden kann, sobald es nötig ist. Es muss für die Zukunft geplant werden. Schließlich stieg der Tourismus immer stärker und entsprechend fiel mehr Abwasser an. Doch ich habe immer feststellen müssen, dass selbst gut ausgebildetes Personal oft schlecht rechnen kann.
Eine Kläranlage muss laufend überwacht werden. Ein Klärwärter muss das geklärte Wasser regelmäßig kontrollieren. Er muss zudem feststellen, wieviel Wasser ankommt. Denn wird es weniger, ist auf der Strecke sicher ein Schaden entstanden. Und dem muss nachgegangen werden (siehe unten).
Sanitäre Anlagen – ein inoffizielles Gütesiegel auf Teneriffa?
Allerdings habe ich auf Teneriffa festgestellt: Wenn etwas fertig gebaut war, dann war oft Schluss. Jeder hat sich gefreut. Eventuelle Reklamationen wurden erstmal zur Seite geschoben.
Als in der Nähe von Los Gigantes ein neues Hotel eröffnet wurde, war ich natürlich neugierig. Wenn so etwas fertiggebaut ist, interessieren mich immer die sanitären Anlagen. Sind sie perfekt, gehe ich auch zum Essen in die Restaurants. Doch in Los Gigantes war von Anfang an, ungefähr zwei Jahre lang, der Deckel des Wasserkastens zerbrochen. Ich hatte damit bis heute genug gesehen.
Sehen Sie jetzt:
Aktualisierung: Teneriffa sperrt erneut zwei Strände wegen Abwasser
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Kanaren: Zwischen Giftspinnen und Abwasser
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