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Corona: Rauchverbot und Maskenpflicht auf den Kanaren beschlossen


Die Regierung der Kanarischen Inseln reagiert mit weiteren Maßnahmen auf die zuletzt wieder stark steigenden positiven Corona-Tests. Unter anderem gilt ein generelles Rauchverbot im Freien. Zudem gibt es wieder stärkere Restriktionen für Nachtclubs und eine generelle Maskenpflicht.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Ángel Víctor Torres hat vorab angekündigt, was am Freitag über das offizielle Amtsblatt in Kraft tritt: Auf den Kanarischen Inseln herrscht ab dem Wochenende ein generelles Rauchverbot. Außerhalb der eigenen Wohnung darf dann nur noch geraucht werden, wenn ein Mindestabstand von anderthalb Metern zu anderen Personen sicher gewährleistet ist. Damit folgen die Kanaren einem Beispiel aus Galicien.

Zudem müssen Bars und Nachtclubs wieder stärkere Restriktionen hinnehmen. Dazu gehören auch Punkte, die bereits zum 20. Juni beschlossen und später gelockert worden waren. Ab sofort dürfen Einrichtungen dieser Art erneut nur ihre Außenflächen öffnen. Zudem gilt eine Kapazitätsgrenze von 75 Prozent der eigentlichen Auslastungsgrenze. Ferner müssen die Tanzflächen geschlossen bleiben.

Stärkere Kontrollen für Corona-Maßnahmen auf den Kanaren

Nicht nur in öffentlich zugänglichen Gebäuen gilt ab sofort eine generelle Maskenpflicht. Bisher war das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes dann obligatorisch, wenn der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden konnte. Dies wurde nun verschärft.

Ab sofort ist die Regelung von möglichen Abständen unabhängig. Sie gilt sogar am Strand. Beim Sonnenbad oder dem Schwimmen darf die Maske abgelegt werden, schon beim Spaziergang am Wasser hingegen wird sie wieder benötigt. In der freien Natur, abseits von Ballungsgebieten, kann die Maske hingegen abgelegt werden, wenn ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen dauerhaft gewährleistet ist.

Die neue Maskenpflicht, aber auch eine Grenze von zehn Personen, die laut Beschluss pro Gruppe sowohl innen als auch außen maximal zusammen kommen dürfen, würden ab sofort “stärker kontrolliert”, sagte Torres. Damit reagiert der Chef der Exekutive auf die zuletzt wieder stark gestiegenen Corona-Zahlen.

Torres appellierte in einer Vorab-Ankündigung an die Bürgerinnen und Bürger des kanarischen Archipels. Es liege in der Verantwortung jedes Einzelnen, dass der Vormarsch des Virus wieder eingedämmt werde. Der Politiker nahm insbesondere junge Menschen unter 30 Jahren in die Pflicht.

Auf Gran Canaria, wo zuletzt die größten Corona-Zuwachsarten diagnostiziert worden waren, gehörten zwischenzeitlich 95 Prozent der positiven Tests zur jungen Bevölkerungsgruppe. Diese hatte mit Partys ohne Sicherheitsabstände und Gesichtsmasken vermehrt für Aufsehen gesorgt.

Kanaren-Präsident Torres: “Jeder kann an Corona sterben”

Torres erinnerte daran, dass junge Menschen zwar oft nicht unter einer Covid-19-Erkrankung leiden würden, sie jedoch Überträger für gefährdete Gruppen – beispielsweise auch innerhalb der eigenen Familie – sein könnten. “Jeder kann ins Krankenhaus müssen und dort auch sterben”, sagte der Präsident der kanarischen Regierung.

Zudem solle auch für Pflegeheime ein neues Screening implementiert werden, sagte Torres. In der ersten Pandemie-Welle waren insbesondere die alten Einwohner der Kanarischen Inseln von SARS-CoV-2 betroffen gewesen – auch bei den Todesfällen. Pflegeheime wurden nach mehreren Ausbrüchen komplett für Besucher abgeriegelt.

Gesundheitsminister: “Jugendliche gefährden die Wirtschaft der Kanaren”

In den vergangenen 24 Stunden waren auf den Kanaren erneut 66 positive Corona-Tests registriert worden, 50 davon auf Gran Canaria. Damit liegen die Kanarischen Inseln bei derzeit 436 aktiven Fällen, seitdem der erste Corona-Fall durch einen deutschen Urlauber auf La Gomera registriert worden war.

Um die Zahl einzudämmen, berät die regionale Regierung derzeit über verschiedene Maßnahmen. Gesundheitsminister Blas Trujillo fordert bereits seit Monaten flächendeckende Corona-Tests schon vor der Einreise auf die Kanarischen Inseln. Der Politiker hatte zuletzt sogar “neue Ausgangssperren” angeregt, musste seine Aussagen dann jedoch teilweise relativieren.

Im Kern bleibt Trujillo dennoch bei seiner Linie. Seiner Meinung nach würden Jugendliche, die ohne Sicherheitsmaßnahmen feiern, “die wirtschaftliche Zukunft des gesamten Archipels gefährden”.

Aktuell wurden laut Behördenangaben 28 aktive Corona-Ausbrüche auf den Kanarischen Inseln registriert. 14 sollen mit illegalen Freizeitaktivitäten in Verbindung stehen, vier mit Familienfeiern und drei mit einer Infektion am Arbeitsplatz. Zudem seien fünf Ausbrüche auf Migranten zurückzuführen, die mit Booten auf die Kanaren übergesetzt hatten. Die übrigen zwei Infektionsherde konnten bisher keiner Kategorie zugerechnet werden.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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