Die Preise steigen weiter. Das haben die Händler auf den Kanaren angekündigt. Damit hält der Trend an, dass Einkaufen auf den Kanarischen Inseln immer teurer wird.
Die Händler auf den Inseln warnen vor weiteren Preiserhöhungen in 2023. Die Hersteller hätten dem Sektor mitgeteilt, dass sie die Preise erhöhen müssten, da ihre Kosten weiter steigen würden.
Damit würde der Trend aus 2023 anhalten. Im vergangenen Jahr war der durchschnittliche Warenkorb auf dem Archipel um 15,3 Prozent gestiegen. Das zeigen Daten des Verbraucherpreisindex. Mit dem Durchschnitts-Warenkorb wird die Preisentwicklung für Waren des täglichen Bedarfs über die Jahre verglichen.
Die Teuerungsrate ist damit allerdings deutlich höher, als die Inflation dies erwarten ließ. So liegt sie um das Dreifache über der durchschnittlichen Inflation. Um diesen Effekt auszugleichen, hätte die durchschnittliche Lohnentwicklung sogar fünfmal höher ausfallen müssen, als es tatsächlich geschah.
Kanaren: Anbauflächen schrumpfen, Preise steigen
Die Produzierenden Gewerke berufen sich bei ihrer Preisgestaltung nicht nur auf die Inflation. Zudem seien auch die Kosten – beispielsweise für Treibstoff oder Futtermittel – deutlich angestiegen. Ferner sei es nicht nur auf den Kanarischen Inseln im vergangenen Jahr zu einem erheblichen Rückgang der landwirtschaftlichen Fläche gekommen. Damit sei auch die Produktion zurückgegangen.
Besonders betroffen sind nach Angaben des Verbands der Landwirte und Viehzüchter der Kanarischen Inseln (Asaga) die Anbauflächen für Kartoffeln und Tomaten. Dies habe ebenfalls negative Preisentwicklungen für den Verbraucher zur Folge, heißt es.
“Wir sind nicht nur mit einer Nachfrage-Inflation, sondern auch mit steigenden Kosten konfrontiert”, sagt Alonso Fernández, Generalsekretär des Verbandes der Supermärkte der Kanarischen Inseln (Asuican). Für den Fachmann steht fest, dass die Preise weiter steigen werden, wenn keine politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Kostenanstiegs ergriffen werden.
Milchprodukte werden auf den Kanarischen Inseln immer teurer
Der Vertriebssektor ließ durchsickern, dass die stärksten Preisanstiege in der ersten Jahreshälfte 2023 voraussichtlich bei Milchprodukten wie Käse und Butter zu erwarten seien. Dies liege an steigenden Kosten für Tierfutter. Produzenten hätten keine andere Wahl, als die Preise weiter zu erhöhen.
“Die Bauern beschweren sich darüber, dass sie am Limit verkaufen und keine andere Wahl haben, als die Preise zu erhöhen. Und auch in den Fabriken steigen die Kosten”, teilte der Sektor mit.
Die Preise für Milch waren im vergangenen Jahr bereits um rund 25 Prozent gestiegen. Ähnlich ist es bei Eiern. Laut Fernández liege dies auch am neuen Tierschutzgesetz, das Änderungen in vielen Betrieben nötig gemacht und auch die Mengen verringert habe.
Plastik-Steuer und Dürren: Öl wird auf den Kanaren noch teurer
Zudem werde auch Wasser teurer, da seit dem 1. Januar eine Plastik-Steuer erhoben wird. Dies führe zu steigenden Verpackungspreisen. Doch wesentlich stärker wird der Preisanstieg für Speiseöl prognostiziert.
Bereits im Vorjahr waren Anstiege von 50 Prozent verzeichnet worden. Dies wird auf Dürren zurückgeführt. Die Ölförderung lag nach offiziellen Angaben im Oktober bei 768.000 Tonnen. Der Vorjahreswert lag mit 1,4 Millionen Tonnen bei fast dem Doppelten. Auch dies führe zu anhaltend steigenden Preisen.
Inflation und Zins-Steigerungen: Kanarische Familien erwartet ein hartes Jahr 2023
Die Produktion von Weichweizen sank von knapp 7,5 auf 5,3 Millionen Tonnen. Unter anderem der Rückgang führte zu einem Preisanstieg von etwa 20 Prozent. Die Reisproduktion wurde demnach halbiert und die Zwiebel-Ernte fiel von 1,4 Millionen auf 1,1 Millionen Tonnen.
Neben dem Anstieg der Lebensmittelpreise gibt es auch steigende Zinssätze. Dies führt zu einer Erhöhung der Hypothekenzahlungen. Das Jahr 2023 steht unter entsprechend schwierigen Vorzeichen für durchschnittliche Familien auf den Kanarischen Inseln.
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