1200 Migranten haben die Kanarischen Inseln innerhalb von 48 Stunden erreicht. Das berichten die lokalen Behörden unter Verweis auf die Auffanglager und die Küstenwache der Kanaren. Damit steigt die Zahl der bisher angekommenen Flüchtlinge auf 26.758.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR, hat eine eigene Zählung vorgenommen. Demnach sind jedoch nicht nur viele tausend Menschen angekommen, sondern Hunderte auf hoher See gestorben.
Menschenrechtsorganisationen berichten von einer Dunkelzimmer im Bereich von mehreren tausend Prozent. Doch allein die bestätigten Todes- und Vermisstenfälle erreichen laut UNHCR inzwischen die Zahl von 702. Spanien bereitet das Thema so viele Sorgen wie noch nie.
Nicht nur via Kanaren: 93.500 Migranten erreichen Europa
Die Menschenrechtler berichten, dass in den ersten sieben Monaten des Jahres 1542 Menschen ihr Leben verloren. Neben der Kanaren-Route, die weiterhin als gefährlichste der Welt gilt, kamen 107 Menschen im westlichen Mittelmeerraum um, während 7755 die Überfahrt schafften.
33.576 Menschen erreichten Europa über den zentralen Mittelmeerraum, während 699 die Überfahrt nicht überlebten. Im östlichen Mittelmeerraum waren es 30.516 erfolgreiche Übersiedlungen und 34 Todesopfer.
Über diese Routen kamen laut EU damit 93.500 Menschen nach Europa. In Spanien waren es 38.302 auf dem See- und 321 auf dem Landweg. Das Innenministerium Spaniens errechnete leicht nach unten abweichende Zahlen.
Stimmungsbarometer in Spanien gibt Migration als Hauptsorge an
Auch auf den Kanarischen Inseln gibt es leicht unterschiedliche Zahlen. Laut UNHCR kamen 26.813 Menschen auf den Kanaren an, die regionalen Behörden zählten 26.758 Migranten.
Allein im Juli seien 4200 Migranten in Spanien angekommen. Das waren etwa 35 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit 53 Prozent erreichte mehr als jeder zweite Flüchtling das Land über die Kanaren-Route.
Laut dem aktuellen Barometer des Zentrums für Soziologische Forschung, CIS, hat die Migration das Thema Arbeitslosigkeit als Haupt-Sorge der Spanier abgelöst. Die Umfrage wird regelmäßig eingeholt. Zuvor hatte die Migration an neunter Stelle gelegen.
Themen wie die Jobsicherheit oder die Wohnsituation hatten das Land zuvor deutlich stärker umgetrieben. Innerhalb von acht Wochen wurde die Migration nicht mehr von gut elf, sondern von 30,4 Prozent der Befragten als Haupt-Sorge genannt.
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Sprunghafte Kanaren-Migration: Das ist Spaniens neue Haupt-Sorge
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