Die Kanarischen Inseln verzeichnen mehr Arbeitslose als im Vorjahr. 2019 schloss mit mehr als 208.000 Arbeitssuchenden. Die meisten davon sind Frauen. Besonders betroffen ist der Dienstleistungssektor.
Mit einem Plus von mehr als 1200 Arbeitslosen zum Jahreswechsel hat sich die Arbeitslosigkeit auf den Kanarischen Inseln um 0,6 Prozent verschärft. Wie das Ministerium für Arbeit, Migration und soziale Sicherheit mitteilte, sind mehr als 208.000 arbeitsfähige Personen auf den Kanarischen Inseln ohne Job.
Die meisten Arbeitslosen wurden demnach auf den östlichen Inseln gezählt: In der Provinz Las Palmas waren mehr als 108.000 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, in der westlichen Provinz Santa Cruz de Tenerife wurden demnach etwas mehr als 100.000 Personen ohne Job gezählt.
Arbeitslosigkeit auf den Kanaren trifft besonders Frauen und junge Erwachsene
Die Gesamtzahl setzte sich den Angaben des Ministeriums zufolge zum Jahresende aus mehr als 92.200 Männern und knapp 116.000 Frauen zusammen. Davon waren wiederum knapp 14.000 Arbeitssuchende unter 25 Jahren alt.
Wie bereits in den Vorjahren lag der Dienstleistungssektor abgeschlagen an der Spitze der von Arbeitslosigkeit betroffenen Branchen. Rund 156.500 Arbeitssuchende standen dort etwa 21.500 Personen ohne Beschäftigung im Baugewerbe gegenüber. Etwa 17.250 Arbeitssuchende hatten laut Statistik bereits im Jahr 2018 keine Anstellung gehabt. Zudem würden knapp 20.500 Personen ausländischer Herkunft in der Statistik geführt, hieß es.
Arbeitslosigkeit: Kanaren kämpfen mit Saison-Verträgen
Im vergangenen Jahr waren laut Arbeitsministerium mehr als 852.000 neue Arbeitsverträge unterzeichnet worden. Davon seien jedoch rund 754.500 Arbeitsverträge befristet gewesen, was mehr als 88,5 Prozent entspricht. Mit unter 100.000 unbefristeten Arbeitsverträgen waren demnach nur knapp 11,5 Prozent der Neuanstellungen unbefristet.
Besonders die Pleite des britischen Reisegiganten Thomas Cook im Vorjahr hatte dem Dienstleistungssektor arg zugesetzt. Die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt der Kanarischen Inseln wird auch davon abhängen, wie gut diese von anderen Anbietern sowie gezielten Programmen seitens der Regierung kompensiert werden kann.
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