Wie Schwestern seien sie gewesen, berichten ihre Angehörigen. Die beiden Freundinnen Enriqueta und Angélica waren seit Jahrzehnten unzertrennlich. Nicht einmal der Tod konnte sie entzweien.
Große Hektik entbrannte, als Enriqueta in ihrem Stadtteil auf Gran Canaria plötzlich zusammenbrach. Die 74-Jährige hatte auf offener Straße einen Herzinfarkt erlitten. Sofort eilten ihr zahlreiche Anwohner zur Hilfe. Aus Hilfsbereitschaft. Aber eben auch, weil Enriqueta sehr bekannt war.
Als Vorkämpferin hatte sie sich in den 60er- und 70er-Jahren einen Namen gemacht. “Transexuell” lautete für Außenstehende die korrekte Beschreibung für das, was für Enriqueta Lebensinhalt und für ihre Wegbegleiter einfach ganz normal war.
Eine dieser Wegbegleiterinnen war Angélica. Auch sie eilte sofort zu ihrer besten Freundin. Doch die war sofort tot und jede Hilfe kam zu spät. Dieser Schock war für die 68-Jährige zu groß: Auch sie erlitt einen Herzinfarkt. Zwar versuchten zunächst die Ersthelfer und später der Notarzt noch viele Minuten eine Reanimation, dann aber ließen die Mediziner sie gemeinsam mit ihrer Freundin gehen.
Enriqueta und Angélica lebten über Jahrzehnte zusammen und haben in dieser Zeit alles geteilt. Sogar im Tod waren sich die Freundinnen schließlich einig. Und ganz nebenbei haben sie es einmal mehr allen gezeigt: Schon im Leben hebelten die transexuelle Enriqueta und ihre beste Freundin Angélica jede Konvention aus. Zusammen konnten die beiden auf diese Weise sogar dem Tod seinen Schrecken nehmen und selbst das eigentlich düsterste Kapitel eines jeden Lebens in ein gemeinsames happy End wandeln.
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Unzertrennliche Freundinnen sterben zusammen an Herzinfarkt
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