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Hunderte Menschen missachten Corona-Regeln bei Beerdigung auf Teneriffa


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Bei einer Beerdigung ist es auf Teneriffa zu einer unerlaubten Massenansammlung gekommen. Der Mindestabstand wurde missachtet, viele der Teilnehmer trugen keinen Mundschutz. Ein Amateurvideo hielt die Szenerie fest. Nun entschuldigte sich die Gemeinde.

Motoren heulen auf, Musik läuft. Die Szenerie erinnert an ein Straßenfest. Doch der Grund für die Versammlung ist ein trauriger: Ein beliebter 36-Jähriger ist in der vergangenen Woche bei einem Motorrad-Unfall ums Leben gekommen. Der Mann war mit dem Kopf gegen eine Bordsteinkante geprallt. Die Anteilnahme an dem Unglück des jungen Mannes war riesig. Entsprechend viele Menschen wollten dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen.

Amateurvideo zeigte Massen-Ansammlung bei Beerdigung auf Teneriffa

Doch für Beerdigungen gilt derzeit eine maximale Teilnehmerzahl von 15 Personen während der Andacht in Innenräumen und 25 Personen beim Trauerzug. In Guía de Isora sind diese Vorgaben jedoch deutlich missachtet worden. Ein inzwischen gelöschtes Amateurvideo zeigte, wie sich Hunderte Menschen versammeln. Dann setzte sich der Trauerzug in Bewegung.

Nun schaltete sich sogar der Stadtrat ein und entschuldigte sich dafür, dass die Ansammlung nicht unterbunden wurde. Man bedaure die Geschehnisse zutiefst, heißt es in einer Stellungnahme: “Nach dem Tod eines in der Gemeinde bekannten Nachbarn gab es die Anfrage eines Automobilclubs, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Es wurde genehmigt, den Sarg mit einer begrenzten Anzahl von Fahrzeugen zu begleiten, wobei stets die Einhaltung der Vorschriften gefordert wurde.”

Man erkenne an, dass die Situation unerwartet eskalierte. Es sei dann versucht worden, respektvoll mit den Angehörigen umzugehen und gleichzeitig die Vorgaben durchzusetzen. “Wir bedauern die Unannehmlichkeiten, die diese Ausnahmesituation den Bürgern möglicherweise bereitet hat”, heißt es in der Mitteilung abschließend.

Affront für Familien der Corona-Todesopfer

Bereits am 17. Mai hatte es in Córdoba eine ähnliche Situation gegeben, die eine landesweite Diskussion auslöste. Damals hatten Hunderte Menschen dem Linken-Politiker Julio Anguita die letzte Ehre erwiesen, obwohl zu diesem Zeitpunkt lediglich drei Personen an Begräbnissen teilnehmen durften. Einige Familien der inzwischen mehr als 27.000 Todesopfer der Corona-Pandemie in Spanien, die sich beim Abschied ihrer Angehörigen deutlich einschränken mussten, hatten schon diesen Fall als Affront gewertet.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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