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Wie eine Anwohnerin die Tourismus-Feindlichkeit auf den Kanaren erlebt


Ist es wirklich Tourismus-Feindlichkeit? Oder sind die Menschen auf den Kanarischen Inseln einfach nur enttäuscht? Das sagt eine Anwohnerin.

Von Leserreporter – Lesedauer: 2 Minuten

Von Leserreporter Marlis Zoschke

ARD und ZDF haben am Samstag in den Abendnachrichten einen Beitrag zum im Augenblick wohl größten Problem auf den Kanaren gesendet. Bei den Demonstrationen waren überwiegend Personen, die nach der Franco-Diktatur fleißig mitgeholfen haben, die Insel so darzustellen, wie sie offenbar gewünscht war. Doch das klappt eben nicht immer.

Wir waren als Freunde immer willkommen. Und wir haben niemals Abneigung oder gar Feindlichkeit zu spüren bekommen. Doch nach dem Fall der Mauer, den wir auf Teneriffa erlebten, änderte sich alles sehr schnell: Es wurde teilweise sehr voll und laut – bis in die späte Nacht.

Sehr schnell kamen Menschen aus Russland und anderen ost-europäischen Ländern hinzu. Die Läden wurden leer gekauft, was die Eigentümer freute. Doch die Sauberkeit ließ oft zu wünschen übrig. Auch viele andere Gäste benahmen sich nicht grade vorbildlich. Sie erhielten teilweise das Bier nur noch aus Pappbechern.

War das der Beginn der Tourismus-Feindlichkeit auf den Kanaren?

Für Frauen in bestimmten Altersgruppen gibt es auf den Kanaren kaum Möglichkeiten, einen Beruf zu ergreifen, da die Bildung fehlt. Vielleicht fühlen sie sich oft diskriminiert, wenn Touristinnen “aufgebrezelt” durch die Straßen laufen? Dabei leisten sie alle einen großen Beitrag zum Gelingen und müssen mitunter die “Drecksarbeit” leisten. Doch das wird wohl zu wenig anerkannt.

Es ist für mich abstoßend zu sehen, wenn eine junge Frau vor der Kamera steht und halbnackt kaltschnäuzig von sich gibt, dass die Bevölkerung doch von ihr lebe. Es ist zudem menschenunwürdig, wenn eine andere Frau erzählt, dass sie in einer Ruine lebt – ohne sanitäre Einrichtungen, da sie sich bei 1000 Euro Einkommen die Miete von 700 Euro für etwas besseres nicht mehr leisten kann.

Normalerweise hätte Teneriffa die Möglichkeiten, etwas zu ändern. Schließlich herrscht dort Autonomie, bei solchen Missständen einzugreifen. Sicher gibt es zu viele Menschen, die von solchen Missständen profitieren.

Eine politische Stimme für Nicht-Kanarios halte ich für Wunschdenken. Ich hoffe, so etwas wird nie geschehen. Hier hat Teneriffa wohl das Sagen.

Unsere Leserreporterin Marlis Zoschke schreibt regelmäßig über ihre Erfahrungen aus vielen Jahrzehnten auf den Kanaren. Weitere Beiträge finden Sie hier.


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