Mit rund 30.000 Flügen erreichen die Kanarischen Inseln im April erstmals wieder den Normal-Wert. Der Archipel empfing damit sogar mehr Maschinen als vor der Pandemie. Insbesondere die Zahl der Auslandsverbindungen nahm zu.
Im vergangenen Monat registrierte das Kontrollzentrum der Kanarischen Inseln 29.975 Flüge. Das sind 0,2 Prozent mehr Verbindungen als im April 2019 – und damit vor der Corona-Pandemie.
Das größte Wachstum wurde bei internationalen Flügen registriert. Mit 15.200 wurden knapp fünf Prozent mehr Auslandsverbindungen gezählt als im Jahr 2019.
Tourismusexperten gehen davon aus, dass viele Urlauber, die aufgrund der sechsten Corona-Welle im Januar und Februar nicht auf die Inseln reisten, dies im März und April nachholten. Das, zusammen mit den starken Belegungszahlen in der “Semana Santa” um Ostern, habe demnach für die Rekordzahlen gesorgt.
Spanien rechnet im Sommer mit mehr Kanaren-Flügen
Bei Inlandsflügen liegt die Quote unterdessen noch knapp unterhalb der Vor-Pandemie-Werte. Mit 12.097 Flügen verpasste der Wert nur knapp die Zahlen aus dem Jahr 2019. Die Fluggesellschaften kündigten allerdings bereits Erholung für den Sommer an.
Dann sollen sogar rund 11,5 Prozent mehr Flugsitze angeboten werden. Zusammen wären das 3,5 Millionen Sitzplätze. Die Gesellschaften sprachen in den vergangenen Wochen von stark steigender Nachfrage für den Sommer.
Bei den Überflügen liegt der Wert unterdessen weiter unterhalb der Norm. Um rund 15 Prozent seien die Flugbewegungen gesunken, die die Kanarischen Inseln lediglich passieren, nicht aber dort landen.
Tourismus steigt auch auf Mallorca & Co
Auch die Balearen und Andalusien melden eine Erholung der Flugbewegungen im Vergleich zur Zeit von der Corona-Krise. Im April zählten Mallorca und die Nachbarinseln gut 29.000 (+9,8 Prozent) und Andalusien knapp 37.400 (+0,6 Prozent) Flüge im Vergleich zum April vor drei Jahren.
Kanaren planen mit zehn Millionen Auslands-Touristen
Der Präsident des Verbands für Gastgewerbe und Tourismus (FEHT), José María Mañaricua, blickt zwar grundsätzlich zufrieden auf die Entwicklung, er warnt jedoch vor den Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Dieser könne – unter anderem durch stark steigende Kraftstoff-Preise – signifikante Auswirkungen auf die Entwicklung der Touristen-Ströme haben.
Dennoch rechnet auch der Verband im laufenden Jahr 2022 mit rund 80 Prozent der eigentlichen Touristen-Zahlen. Es werde erwartet, dass etwa zehn Millionen Touristen aus dem Ausland den Weg auf die Kanarischen Inseln finden. Zum Vergleich: Vor der Pandemie waren es etwa 13 Millionen.
“Es geht uns gut, weil wir zwei Jahre mit sehr niedrigen Zahlen hinter uns haben”, sagt Mañaricua. “Aber wir haben noch nicht das Niveau von 2019 erreicht”, mahnt der Experte. Ihm zufolge liege man im Mai bei 65 bis 70 Prozent der eigentlichen Entwicklung. “Und die Preise sind heute niedriger als 2019.”
Auch den zwischenzeitlich angepeilten Wert von 15 Millionen Urlaubern im Jahr 2022 können die Inseln damit weiterhin erreichen. Diese Prognose enthielt nämlich auch nationale Touristen.
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