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Notfallpläne aktiviert: Delta jetzt stärkste Corona-Variante auf den Kanaren


Die Delta-Variante des Corona-Virus hat den britischen Stamm als meistverbreitete Mutation auf den Kanaren verdrängt. Die neue Variante gilt als deutlich infektiöser. Die Patienten werden immer jünger und der Druck auf die Intensivstationen steigt. Mehrere Krankenhäuser auf den Kanarischen Inseln haben inzwischen die Notfallpläne aktiviert.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Die britische Variante ist auf den Kanarischen Inseln nicht mehr die meistverbreitete Mutation des Corona-Virus. Die einst gefürchtete Mutante hat ihren Schrecken verloren, als die Delta-Variante aufkam. Und ausgerechnet diese ist nun am stärksten vertreten.

Die aus Indien stammende Mutante gilt als deutlich infektiöser als bisher bekannte Varianten. Auf den Kanaren macht sie inzwischen 63,2 Prozent der Fälle aus. Das meldete nun das Gesundheitsministerium.

Noch vor wenigen Wochen waren Notfallpläne erarbeitet worden, wie mit einzelnen Vorkommen der Delta-Mutante umzugehen und diese einzukapseln sei. Doch laut dem jüngsten Bericht ist der Archipel über diese Möglichkeit längst hinweg. Denn allein in der Vorwoche habe sich die Präsenz der Delta-Variante um rund 20 Prozent erhöht, hieß es nun. Auch auf Mallorca nimmt die Delta-Variante deutlich zu, wie das folgende Video zeigt:

Kanaren-Krankenhäuser aktivieren Corona-Notfallplan

Durch die einhergehenden Auswirkungen mussten gleich vier Krankenhäuser auf den Kanaren ihre Notfallpläne aktivieren. Dadurch sollen mehr Betten für Covid-19-Patienten zur Verfügung gestellt werden.

Betroffen von der Maßnahme sind die Krankenhäuser von La Candelaria und das HUC auf Teneriffa sowie das Maternal-Insular und das Universitätskrankenhaus Negrín auf Gran Canaria. Beide Inseln weisen weiterhin die mit Abstand höchsten Fallzahlen auf den Kanaren auf.

Zahl der Corona-Intensiv-Patienten auf den Kanarischen Inseln steigt

Wie wichtig die Umstrukturierungen in den Krankenhäusern sind, zeigt ein Blick auf die aktuellen Belegungen. Allein über das Wochenende stiegen die Zahlen der stationären Patienten um 50 Personen an. Das bedeutete eine Zunahme um ein Fünftel binnen weniger Tage. Auf den Intensivstationen lag der Anstieg im selben Zeitraum bei mehr als 15 Prozent.


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Mit der Aktivierung des Notfallplans gehen weitere Einschränkungen einher. So mussten in Candelaria bisher bereits vier Stockwerke für Corona-Patienten umgerüstet werden. Nun sei der Umbau einer fünften Etage in Arbeit. Das Hospital del Sur habe zudem mit dem Umbau einer halben Etage begonnen, hieß es. Diese Kapazitäten stehen dann nicht mehr für Patienten mit anderen Erkrankungen zur Verfügung.

Teneriffa stoppt Corona-Impfung im Süden – Personal wird in Krankenhaus benötigt

Zudem musste im Süden Teneriffas aufgrund der “Neuordnung der Krankenhausstruktur und des Personals” zu Sonntag das Impfen ausgesetzt werden. Das Gesundheitspersonal muss vorerst zur Behandlung der schwer erkrankten Covid-19-Patienten abgezogen worden.

Das Hospital Universitario Nuestra Señora de Candelaria verzeichnet auf Teneriffa derzeit den größten Druck durch neue Corona-Patienten. In der Vorwoche waren nach Behördenangaben durchschnittlich zwischen zwölf und 15 Patienten pro Tag aufgenommen worden. Hinzu kommen Krankenhauseinweisungen aus anderen Gründen.

Durch die Zunahme der Delta-Variante und der inzwischen fünften Corona-Welle wird zudem ein weiterer Anstieg auch bei den Einweisungen erwartet. Die Kanarischen Inseln verzeichnen in der aktuellen Corona-Welle die bisher höchsten Werte seit Ausbruch der Pandemie.

Die Inzidenz Teneriffas, der bevölkerungsreichsten Kanaren-Insel, liegt auf einem Allzeit-Hoch. Auch die Gesamt-Inzidenz über alle Inseln hinweg hat einen Höchstwert erreicht. Sie liegt inzwischen knapp doppelt so hoch wie bei vorherigen Wellen. Auch Gran Canaria befindet sich derzeit auf direktem Weg zu einem neuen Rekordwert.

Corona-Patienten auf den Kanaren werden immer jünger

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden werden die in Krankenhäuser aufgenommenen Personen immer jünger. Das Alter der Patienten entspreche im Wesentlichen den Altersgruppen mit den aktuell meisten Infektionen.

Das Durchschnittsalter der Patienten betrage in Candelaria derzeit 57 Jahre sowie 50 Jahre bei den Intensiv-Patienten. Einer davon ist grade mal 21 Jahre alt, hinzu kommen zwei Kinder im Alter von fünf und elf Jahren.

Im Universitätskrankenhaus in Santa Cruz de Tenerife liegt das Alter der Corona-Patienten zwischen 92 und 19 Jahren. Auf der allgemeinen Intensivstation ist die jüngste Patienten 27 Jahre alt. Im Mutter-Kind-Bereich ist die jüngste Intensivpatientin ein vier Jahre altes Kind. Das Mädchen litt vor der Infektion mit dem Coronavirus unter einer Vorerkrankung.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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