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Wegen Hitze: Kanaren werfen Millionen Kilo Bananen weg


Die Bananen-Bauern der Kanarischen Inseln stehen aktuell vor gleich mehreren Problemen. Denn: Ihre Bananen werden viel zu schnell reif.

Von Juan Martín Lesedauer: 2 Minuten

Die permanenten Hitze-Wellen sorgen auf den Kanarischen Inseln für ein großes Problem: Die Bananenpflanzen produzieren ihre Früchte so schnell, dass der Markt sie nicht alle aufnehmen kann. Die Folge: Eine Überproduktion von vielen Millionen Kilogramm.

Der Präsident der kanarischen Bananenproduzenten, kurz Asprocan, sieht eine deutlich höhere Produktion als in den Vorjahren. Domingo Martín sagt, dass ein großer Teil der Überproduktion zu Viehfutter verarbeitet werde. Andere Teile der Produktion seien nach Marokko verkauft worden.

Auch die Lebensmittelbank sei bedacht worden. Doch aufgrund der Sommermonate seien dort viele Mitarbeitende im Urlaub. Und so könne Bedürftigen nicht so viel gespendet werden, wie diese abnehmen würden. Die Überproduktion werde durch den Klimawandel ausgelöst. Und in der Folge landen Millionen Kilo Bananen auf dem Müll.

Vulkanausbruch auf La Palma ließ Bananen-Preise steigen

Dennoch sagt Martín, dass es Jahre mit noch mehr Überproduktion gegeben habe. 2016 und 2017 habe die Branche mehr als 15 Millionen Kilogramm Bananen vom Markt genommen. Dass es in diesem Jahr nicht auf diesen Rekord zusteuert, liegt auch am Vulkanausbruch auf La Palma.

Bei dem Naturphänomen waren mehrere Bananenplantagen zerstört worden. Wären die Pflanzen dort gesund geblieben, hätte das für weitere Überproduktionen gesorgt. Das zeigt der Vergleich mit der Zeit vor dem Ausbruch.

Kanaren: Bananen-Preise fallen teilweise unter einen Euro pro Kilo

Der Experte sieht die hohen Temperaturen als Grund. Hinzu komme, dass im Sommer traditionell eher Wassermelonen, Honigmelonen und Pfirsiche gegessen würden. Und so produzieren die Bananen-Pflanzen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt tonnenweise Obst.


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Die niedrige Nachfrage bei gleichzeitiger Überproduktion sorgt für fallende Preise. Und aus diesem Grund wurde die Produktion unter anderem durch die Vergabe an Viehfutter-Hersteller und nach Marokko reguliert. Und was nicht dort landete, wurde zerstört.

Zehn Millionen Kilo Bananen werden dieses Jahr auf den Kanaren vom Markt genommen

Lag der Preis für ein Kilo Bananen durch den Vulkanausbruch auf La Palma im vergangenen Jahr noch bei bis zu 3,39 Euro, so würden in diesem Jahr trotz der regulierenden Maßnahmen teilweise nur 90 Cent verlangt.

Für die Produzenten bedeutet das aktuell ein Minusgeschäft. Denn ihr Anteil genügt bei Kilopreisen unter einem Euro nichtmal, um die laufenden Kosten zu decken. “Die Produzenten beschweren sich, da sie mit Verlusten verkaufen”, sagt Martín.

Bis Ende Juli hatten die kanarischen Bananen-Bauern bereits 54 Millionen Kilogramm Bananen mehr verschifft als im selben Zeitraum des Vorjahres. Bis Ende des Jahres sollen rund zehn Millionen Kilogramm bewusst vom Markt genommen werden, um den weiteren Preisverfall aufzuhalten.

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Juan Martín ist redaktioneller Mitarbeiter von Teneriffa News. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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