Er gehört zu den am besten besuchten Stränden auf Teneriffa. Rein statistisch sind damit auch die meisten Zwischenfälle an der Playa de las Teresitas zu erwarten. Dennoch überraschen die Zahlen. Denn das Wasser ist an diesem Teil Teneriffas seicht, Wellenbrecher und Rettungsschwimmer sichern den Strand.
Seit Mittwoch ist es die Playa mit den meisten Todesfällen. Nach dem Ertrinken eines Mannes kamen an dem beliebten Strand acht Menschen ums Leben – und damit mehr als an allen anderen vergleichbaren Stellen auf Teneriffa.
Es folgen weitere Strände und Küstenabschnitte. Wer hingegen auf Hotels blickt, findet an anderer Stelle besonders viele Einsätze. Die Zahlen zeigen zudem eine deutliche Veränderung. Das ist das typische Unfallopfer an den Stränden der Kanaren:
Wo auf Teneriffa die meisten Rettungsschwimmer-Einsätze stattfinden
Seit 2016 ertranken in der Gemeinde 28 Menschen. Denn neben dem Teresitas-Strand gehören auch Almáciga mit fünf, die Playa Benijo mit vier und Las Gaviotas mit zwei Todesfällen hinzu. Weitere Zwischenfälle gab es an Orten wie Añaza, Tamadite, Igueste, El Sifón oder dem Pier von La Hondura.

Die Playa Benijo auf Teneriffa gilt als einer der schönsten Strände der Kanaren. Foto: Johannes Bornewasser
An der Playa Fañabé in Costa Adeje kamen bereits sechs Menschen ums Leben. In der Gemeinde wurden bisher 20 Todesfälle registriert, die drittmeisten auf Teneriffa. Es folgt Santiago del Teide.
In der Höhle von El Tancón ist das Baden zwar verboten, dennoch gab es dort sieben und im Rest der Gemeinde weitere zehn Todesfälle. Davon verteilen sich vier auf die Küste von Los Gigantes und weitere drei wurden an der Playa de la Arena gezählt. El Charco de La Laja in San Juan de la Rambla und die Playa del Médano in Granadilla de Abona folgen mit je drei weiteren Fällen.
Hotel-Pools und Natur-Schwimmbecken auf Teneriffa
Bei Hotel-Pools ist Arona die Gemeinde mit den meisten Zwischenfällen: Vier Menschen kamen ums Leben. Und bei Natur-Schwimmbecken an den Küsten belegt La Laguna den traurigen ersten Platz mit vier Toten in Bajamar, zwei in Punta del Hidalgo und zwei weiteren in Jover.
Erfasst werden all diese Daten von der nach den Küstenkilometern der Kanarischen Inseln benannten Vereinigung „Canarias 1.500 km de Costa“. Demnach gab es auf Teneriffa seit 2016 mit 192 die meisten Todesfälle auf und unter Wasser. Hinzu kamen 700 Unfälle.
Die Playa de las Teresitas hat laut den Daten den größten Zuwachs zu beklagen. Zwischen 2022 und diesem Jahr gab es fünf der acht Todesfälle. Die meisten Unfälle wurden in diesem Zeitraum in den Natur-Schwimmbecken von La Laguna gezählt.
Dass die Playa de las Teresitas zu den gefährlichsten Orten gehört, erklärt Sebastián Quintana von Canarias 1.500 km de Costa so: „Es handelt sich um einen künstlichen Strand, an dem ein Wellenbrecher gebaut wurde, wie auch in Mogán, Pasito Blanco oder Amadores, wodurch ohne Wellengang ein falsches Gefühl der Sicherheit entsteht.“ An den Wellenbrechern könnten Strömungen entstehen, die Badende überraschen, heißt es weiter.

Vor und hinter den Wellenbrechern der Playa de las Teresitas auf Teneriffa ist die Veränderung des Meeres deutlich zu sehen. Foto: Inge Kurr
Das ist das typische Unfallopfer an den Kanaren-Stränden
Laut Quintana sind acht von zehn Ertrunkenen auf den Kanaren männlich. Das typische Profil ist zudem zwischen 55 und 75 Jahren alt und stamme aus dem Ausland. Die Unfälle geschehen oft „an Stränden, an denen es keine Rettungsdienste gibt, oder zu Zeiten, zu denen die Rettungsschwimmer ihren Arbeitstag beendet haben“. In den meiste Fällen handle es sich um deutsche Urlauber, gefolgt von Briten und Franzosen, Italienern und Russen. In Summe wurden 37 Nationalitäten gezählt.
Allein in diesem Jahr seien zudem vier Minderjährige unter den Opfern, ein weiterer Junge aus Polen wird seit Februar vermisst. 20 Kinder und Jugendliche mussten in diesem Jahr bereits gerettet werden. Nie gab es mehr Fälle, sagt Quintana. „Es handelt sich um Unfälle, die in den meisten Fällen hätten vermieden werden können, da neun von zehn Fällen auf mangelnde Aufsicht oder Unachtsamkeit seitens der Erwachsenen zurückzuführen sind, in der Regel sind das die Eltern.“
Immerhin eine Statistik liest sich positiv: Im laufenden Jahr gab es bisher 17 Prozent weniger Ertrinkungsfälle. Allerdings relativiert Quintana sogleich: Denn die Zahl der Rettungsfälle nahm deutlich zu. „Jeden Monat ertrinken fünf Menschen auf den Kanarischen Inseln, der einzigen autonomen Region in Spanien, in der die häufigste Unfalltodesursache nicht der Verkehr, sondern das Ertrinken ist.“
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Playa de las Teresitas – Teneriffas vielleicht schönster Strand![]()
























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Teresitas & Co.: Teneriffas tödliche Traumstrände
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