400 Beschwerden über Umweltverschmutzung oder andere Verstöße in Naturschutzgebieten sind bei den Behörden auf Teneriffa eingegangen. Jede dritte davon geht auf das Konto von Touristen. Das zeigen aktuelle Zahlen für das erste Halbjahr auf der Kanaren-Insel.
Damit gingen 141 Strafanzeigen gegen ausländische Touristen ein. Mehr als die Hälfte dieser Anzeigen betrafen den Teide-Nationalpark. 34 Personen wurden bereits mit Bußgeldern belegt. Andere Anzeigen sind bisher unbearbeitet geblieben, heißt es seitens der Behörden. Und das soll sich jetzt ändern.
Denn bisher hatten die meisten Ausländer Glück. Laut Teneriffas Präsidentin Rosa Dávila seien zwischen 2021 und Anfang dieses Jahres keine derartigen Bußgelder von Ausländern eingezogen worden. Doch der Ablauf wurde optimiert. Das bedeutet für Personen ohne spanische Steuernummer, dass sie bei Verstößen nun wieder zur Kasse gebeten werden. Und zwar innerhalb weniger Tage.
Kanaren beenden Straffreiheit für ausländische Touristen
Laut Dávila sei die unfreiwillige Gnade gegenüber ausländischen Touristen bei Verstößen gegen den Umweltschutz auf organisatorische Gründe zurückzuführen. Doch seit dem Amtsantritt der aktuellen Regierung habe man verschiedene Anstrengungen unternommen, diese Art der Diskriminierung für Spanier zu beenden und die Straffreiheit bei Verstößen durch Touristen zu korrigieren.
Die Insel-Präsidentin betonte die Koordination mit dem Finanzministerium und der Abteilung für Umweltschutz. Sie hob hervor, dass bereits durch die Zusammenarbeit mit Autovermietungen viele Verstöße geahndet würden. Denn wildes Parken in Naturschutzgebieten gehöre zu den häufigsten Untaten von Touristen.
Teneriffa kassiert Bußgelder bald innerhalb einer Woche
Dávila dankte den Umweltbeauftragten und den Verwaltungsdiensten des Cabildo für ihre entscheidende Rolle bei der Korrektur der bisherigen Straffreiheit. Bußgelder sollen nun innerhalb einer Woche nach der Anzeige eingezogen werden. Das steigere die Effizienz der Behörden erheblich, sagte die Präsidentin der größten Kanaren-Insel.
Zudem bekräftigte Dávila, dass – unabhängig der Nationalität – jeder, der in einem Naturschutzgebiet einen Verstoß begehe, zur Rechenschaft gezogen werde. Dies markiere einen wichtigen und grundlegenden Wandel in den Behörden von Teneriffa und im Umgang mit dem Naturschutz.
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Kommentare zu:
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Hoffentlich werden Touristen wie Einheimische behandelt. Leider gibt es immer noch Egoisten. Respekt und Anstand scheinen für diese Kategorie Mensch unbekannte Begriffe zu sein.
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