Die Kanarischen Inseln liegen bei den Impfungen weiter vor dem spanischen Durchschnitt. Landesweit wurde bisher knapp 2,3 Prozent der Zielpopulation gegen Covid-19 immunisiert. Auf den Kanaren sind es knapp 3,4 Prozent.
Die Corona-Impfung wird in zwei Phasen verabreicht. 21 Tage nach der ersten Spritze, sorgt die zweite Dosis für eine Grundimmunisierung. Auf den Kanaren haben bisher rund 45.400 Personen beide Impfungen erhalten.
Die bisher verabreichten knapp 107.000 Impfdosen erstrecken sich fast komplett über die ersten beiden Impfgruppen. Zunächst waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Kanarischen Inseln die Bewohner und Mitarbeiter der Seniorenheime vollumfänglich geimpft worden. Zudem sei auch die zweite Gruppe, die rund 30.000 Angehörige des Gesundheitswesens umfasst, nah an einem Vollschutz. Dort gelten demnach etwa 98,5 Prozent der Zielgruppe als geimpft.
Anfang der Woche hatte der kanarische Gesundheitsdienst weitere Dosen des Biontech-Pfizer-Impfstoffs erhalten. Damit verfügen die Kanarischen Inseln derzeit über gut 10.000 weitere Dosen, die seither überwiegend an das Gesundheitspersonal verteilt werden. Vom Moderna-Impfstoff stehen zudem rund 5000 weitere Dosen zur Verfügung. Damit werden derzeit überwiegend die Mitarbeiter privater Gesundheitszentren geimpft.
Diskussionen über Wirksamkeit einzelner Corona-Impfstoffe
Zudem erreichten die Kanarischen Inseln in dieser Woche auch 19.200 Dosen des Astra-Zeneca-Impfstoffs. Dieser steht in der Kritik, da die Wirksamkeit im Vergleich mit anderen Vakzinen weniger ausgeprägt sei. So sagte beispielsweise der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, der in Düsseldorf erscheinenden “Rheinischen Post”, dass die Astra-Zeneca-Impfung bei medizinischem Personal besser nicht verwendet werden sollte.
Der Virologe Christian Drosten hält grundsätzliche Vorbehalte gegenüber dem Vakzin hingegen für unbegründet. Der Charité-Virologe sagte im “Coronavirus-Update”-Podcast des NDR: “Wir müssen alles dransetzen, jetzt so schnell wie möglich in der Breite zu impfen. Es gibt immer irgendwo ein Haar in der Suppe und manche schauen da mit dem Vergrößerungsglas drauf.”
So wollen die Kanaren mit der Corona-Impfung fortfahren
Das kanarische Gesundheitsministerium verwies unterdessen auf das nationale Gesundheitssystem, das die Impfgruppen und Vakzine gemeinsam mit verschiedenen Expertengruppen und Ausschüssen zuordne.
In dieser Woche soll damit begonnen werden, weitere Gruppen auf den Kanarischen Inseln zu impfen. Dazu zählen unter anderem Mitarbeitende in Haushaltshilfe-Diensten und Zentren für Minderjährige sowie Angestellte des erweiterten Gesundheitswesens, wie beispielsweise Physiotherapeuten, Apotheker oder Mitarbeiter von Apothekenbüros, aber auch Zahnärzte.
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Kanaren bei Corona-Impfung schneller als Spanien – so geht es weiter
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