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Kanaren-Wahl: Torres gewinnt, doch Clavijo wird wohl Präsident


Die politischen Verhältnisse auf den Kanarischen Inseln werden sich grundlegend ändern. Der "Blumenpakt" ist beendet. Torres gewinnt zwar die Wahl, doch Präsident wird wohl ein alter Bekannter.

Von Juan Martín Lesedauer: 3 Minuten

Es war der vielleicht persönlichste Wahlkampf aller Zeiten auf den Kanaren. Und trotz der in Summe großen Sympathien und seines Wahlsieges, steht am Ende aller Voraussicht nach nicht Ángel Víctor Torres als Präsident der Kanarischen Inseln fest.

Das liegt am Ende des “Blumenpakts”, wie die bisherige Koalition aus PSOE, NC, Podemos und ASG genannt wurde. Denn United Sí Podemos erlitt ein Debakel und verschwindet aus dem Parlament. Am Ende bedeutet das nur 29 Sitze im kanarischen Parlament. 36 sind für die Bildung einer Regierung nötig. Und so ist das bisherige Bündnis unter der Leitung der PSOE gescheitert.

Das macht die Bahn frei für Torres’ Herausforderer. Der frühere Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo (CC), hatte angekündigt, “als Alternative” zum Blumenpakt anzutreten. Und das scheint geklappt zu haben. Denn durch den Verlust der PSOE von zwei Sitzen und dem Absturz der Podemos, haben sich die Machtverhältnisse auf den Kanaren grundlegend geändert.

Kanaren-Wahl: PP verliert nach Vulkanausbruch auf La Palma, legt aber dennoch zu

Die PP hingegen nutzt ihren aktuell allgemeinen Aufwind und gewinnt auch auf den Kanaren an Stimmen. Abgesehen von La Palma, wo der Umgang mit dem Vulkanausbruch noch immer ein politisches Nachbeben bedeutet, konnte die Volkspartei insgesamt zulegen.

Das macht ein Bündnis zwischen der Kanarischen Koalition (CC) und der PP wahrscheinlicher. Schon vor der Wahl war offen über eine Allianz gesprochen worden. Für die nötigen 36 Stimmen werden dennoch weitere Parteien benötigt. Eine davon könnte die Agrupación Herreña Independiente (AHI) sein, die einen Sitz erlangte.

Rechtspopulisten erlangen aus dem Stand vier Sitze im Kanaren-Parlament

Wahrscheinlicher ist jedoch ein Pakt mit der Agrupación Socialista Gomera (ASG). Schon seit Wochen wird mit der Partei von Casimiro Curbelo geliebäugelt. Mit dem Präsidenten von La Gomera und seiner ASG wäre eine Mehrheit gegeben.


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Unterdessen hat die rechtspopulistische VOX gleich vier Sitze im Regionalparlament der Kanarischen Inseln erlangt. Damit liegt sie gleichauf mit Nueva Canarias-Bloque Canarista (NC-BC). Obwohl sich VOX von Beginn an in Stellung für eine Regierungsbildung mit PP und CC an der Spitze brachte, gilt ein Bündnis mit VOX für die beiden großen Parteien bisher als “Rote Linie”.

Torres gewinnt die Kanaren-Wahl, verliert aber wohl die Präsidentschaft

Damit hat Torres die Wahl zwar gewonnen, am Ende wird jedoch sehr wahrscheinlich sein Herausforderer jubeln. Zwar betonte der Amtsinhaber, schon “aus Verantwortung” heraus eine Regierungsbildung prüfen zu wollen, doch wirkliche Überzeugung schwang bei der Ankündigung nicht mehr mit. Denn seine PSOE gewann zwar einen Sitz auf der Regionalliste hinzu, allerdings verlor sie drei Abgeordnete in den Inselwahlkreisen Teneriffa, Fuerteventura und La Palma.

Die CC hatte ebenfalls etwas höhere Erwartungen an ihre Rolle bei der Kanaren-Wahl. Sie verlor einen Sitz auf der Regionalliste. In der globalen Berechnung bedeutet das nun 19 Parlamentarier. Damit bleibt Clavijo mit seiner Partei in den Insel-Wahlkreisen die zweistärkste Kraft bei Sitzen und Stimmen – trotz eines Verlusts in der Regionalwahl von mehr als 45.000 Stimmen.

Für die Mehrheit im Parlament werden 36 der insgesamt 70 Sitze benötigt. Nach Stand von Montagvormittag bringt es der bisherige Blumenpakt nach dem Podemos-Debakel auf 29 Sitze. CC und PP haben zusammen 34 Sitze. Mit der ASG wären es 37 – und damit einer mehr als für die Mehrheit benötigt.

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Juan Martín ist redaktioneller Mitarbeiter von Teneriffa News. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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