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La Palma meldet stärkstes Erdbeben – Experten sehen kein Ende des Vulkanausbruchs


Das stärkste Erdbeben seit Ausbruch des Vulkans auf La Palma hat in der folge für mehr Lava gesorgt. Die Erschütterung war diesmal sogar auf den Nachbarinseln zu spüren. Ein Ende des Vulkanausbruchs ist nicht in Sicht.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Rund 1300 Erdbeben sind in der vergangenen Woche auf La Palma registriert worden. Das bedeutet etwa 180 Beben am Tag. Am Samstag kam es nun zum bisher stärksten davon.

Mit 5,0 auf der Richterskala erreichte der Boden unter dem Krater erstmals einen offiziell als “mittelstark” eingestuften Wert. Dieser bedeutet, dass marode Gebäude ernsthafte, stabile hingegen leichte Schäden davontragen können.

Auf der Suche nach Erklärungen für die starke Erschütterung sagte der Vulkanologe Juan Carlos Carracedo zu Inforcasa: “Es gibt viele Möglichkeiten. Die vielleicht plausibelste ist, dass es sich um eine Rückkopplung aus den tieferen magmatischen Kammern handelt. Bei der derzeitigen Eruption leert sie sich von Zeit zu Zeit. Beim Wiederauffüllen gibt es dann Erdbeben, die die Magma aufsteigen lassen.”

Da dies stoßweise und bis zu 30 Kilometer unterhalb der Erdoberfläche geschiehe, sind Prognosen über ein Ende des Vulkanausbruchs nahezu unmöglich. Der pensionierte Professor des Spanischen Nationalen Forschungsrats (CSIC) versucht es mit einem Vergleich: “Das ist so, als hätten wir ein Auto mit Benzin für 200 Kilometer im Tank. Man kann davon ausgehen, dass das Auto stehen bleibt, sobald das Benzin aufgebraucht ist. Aber wenn wir Benzinkanister als Reserve mitführen, können wir beinahe unbegrenzt weiterfahren. Bei einer Eruption ist das die Rückkopplung, die aus der Tiefe kommt.”

Die großen Magma-Kammern unterhalb des Cumbre Vieja werden von verschiedenen weiteren Vorkommen gespeist. Entleert sich die Kammer, kommt es zu einer Erschütterung. Dann wird sie aus der Tiefe wieder gefüllt.

Zwei kritische Zonen unter dem Vulkan auf La Palma

José Mangas, Professor für Geologie an der Universität von Las Palmas de Gran Canaria, erklärt, dass es zwei kritische Zonen unterhalb des Cumbre Vieja gebe. “Eine in 30 bis 40, die andere in zehn bis 15 Kilometern Tiefe.” Von dort werde die Magma gegen das Gestein des Erdmantels gedrückt. Dadurch ergebe sich die vor und während eines Ausbruchs typische Verformung der Oberfläche. Wird dieser Druck zu groß, bricht die Erdoberfläche auf und es kommt zum Ausbruch.


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Mangas zieht einen anderen Vergleich. Er erklärt, dass durch die Stärke der Beben bestimmt werde, wie groß die Risse in der Erdoberfläche werden und wie viel Magma austritt. Dies sei wie das Ventil eines Schnellkochtopfs. So lang es funktioniert, gebe es keine Explosion sondern mehr oder weniger kontrollierte Abflüsse der Lava.

Grund zur Sorge vor extremen Veränderungen der aktuellen Situation gibt es entsprechend nicht. Durch weitere Beben der jüngsten Stärke könnten die Risse in der Erdoberfläche auf La Palma allerdings größer werden. In der Folge könnten dann auch auch die Lavaströme stärker und schneller wachsen.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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